Im Kampf gegen die Inflation zieht die chinesische Zentralbank ihre geldpolitischen Zügel erneut an. Sie erhöhte die Mindestreserveanforderungen bereits zum dritten Mal in diesem Jahr und entzieht den Kreditinstituten des Landes damit 350 Mrd. Yuan (37,8 Mrd. Euro), wie die chinesische Notenbank am Freitag mitteilte.
Der Schritt kommt für viele Experten überraschend: Sie hatten wegen der Atomkatastrophe in Japan damit gerechnet, dass die chinesische Notenbank zunächst eine Pause einlegt und abwartet, wie groß die Auswirkungen des Unglücks auf die chinesische Wirtschaft sind. Der Ölpreis gab als Reaktion auf die Entscheidung einen Teil seiner Kursgewinne wieder ab.
Die Banken müssen künftig 20 Prozent ihrer Spareinlagen bei der Notenbank parken, 0,5 Prozentpunkte mehr als bisher. Die Reserveanforderungen sind damit so hoch wie nie zuvor. Durch den Schritt entzieht die Notenbank den Finanzinstituten Geld zur Kreditvergabe und bremst damit die Wirtschaft.