City-Maut-Idee stößt in Wien auf breite Ablehnung

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Angesichts der nahenden Volksbefragung zum Thema ist am Montag in Wien eine Debatte über die Sinnhaftigkeit einer City-Maut entbrannt. Über deren Einführung sollen die Wiener ab 11. Februar neben anderen Fragen abstimmen. Verkehrsexperte Hermann Knoflacher, der durchaus als Kritiker des motorisierten Individualverkehrs gilt, sprach sich im APA-Interview gegen die Einführung einer Maut aus.

Für die Autofahrerclubs und die Rathausopposition mit Ausnahme der Grünen war dies Wasser auf ihre Mühlen. Knoflacher warnte davor, dass Kunden bei Einführung einer City-Maut auf die Shopping-Center im Speckgürtel ausweichen könnten, was die innerstädtische Wirtschaft schädige. Und überhaupt sei die City-Maut nur eine symptomorientierte Maßnahme, die lediglich beim Fließverkehr ansetze, nicht aber bei den Ursachen.

Die laufende Beschränkung des Parkplatzangebots und die Parkraumbewirtschaftung in den Innenbezirken sei hingegen sinnvoll: "Das ist die höchste Form der Maut."

Die beiden Autofahrerclubs ÖAMTC und ARBÖ zeigten sich einig in ihrer Ablehnung der City-Maut: "Teuer und nicht zielführend", so ÖAMTC-Experte Rohracher. Eine unsoziale Maßnahme gegen die Pendler, so ARBÖ-Geschäftsführer Herbert Hübner. Beide lobten die derzeitige Parkraumbewirtschaftung, die funktioniere, akzeptiert sei und die zu ändern es keinen Bedarf gebe.

ÖVP und FPÖ sahen sich durch die Aussagen in ihrer Haltung bestätigt. Laut VP-Verkehrssprecher Gerstl offenbare sich nun die Unseriosität der Volksbefragung, die nichts anderes als eine getarnte SPÖ-Wahlwerbeaktion sei. FPÖ-Chef Strache beschied: "Wenn sogar erklärte Autogegner wie Knoflacher vor der City-Maut warnen, müsste auch bei den Träumern in den Reihen von SPÖ und Grünen endlich ein Umdenken stattfinden."

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