Constantia Packaging: Squeeze-Out vorerst geplatzt

Teilen

Das freiwillige Übernahmeangebot, das der Finanzinvestor OEP an den Streubesitz der Constantia Packaging gemacht hat (38,67 Euro pro Aktie) ist hinfällig. Es sei es nicht gelungen, bis zum vereinbarten Datum, den 1. April, zu Vergleichen mit Immoeast und Fries-Gruppe zu kommen. Dies war eine der Bedingungen des Offerts.

"Diese Vergleiche wurden nicht rechtzeitig abgeschlossen, um die aufschiebende Bedingung fristgerecht eintreten zu lassen", teilte die Constantia Packaging mit. "Daher ist das freiwillige Angebot an die Aktionäre der CPAG unwirksam.

Die bereits eingereichten Aktien stehen somit in Kürze wieder zur Verfügung ihrer bisherigen Eigentümer." Der Aktienkaufvertrag zwischen dem Finanzinvestor Sulipo und CPBV über den Erwerb von 90,79 % der CPAG-Aktien bleibe "davon unberührt". Die CPAG geht davon aus, dass das Closing nach Abschluss der Vergleiche erfolgt."

Der komplizierte Rechtsvergleich, der durch den Immoeast-Skandal notwendig geworden war und über den seit eineinhalb Jahren verhandelt wird, ist nach Angaben der Constantia Packaging BV - der Verkäuferin des Verpackungsherstellers Constantia Packaging - aber nicht geplatzt, sondern wird sich nur verspäten. "Wir gehen davon aus, in den nächsten Wochen fertig werden zu können", so ein Sprecher der Constantia Packaging BV. Die CPBV habe sich "mit Immoeast und der Fries-Gruppe bereits in weiten Bereichen geeinigt." Verhandlungspartner für den Deal sind auch die 5 Geschäftsbanken, die die Constantia Privatbank Ende 2008 übernehmen mussten.

Käufer erwägt weiter Squeeze out

Der US-Finanzinvestor OEP, der im vergangenen Oktober ein freiwilliges Übernahmeangebot für die Constantia Packaging gelegt hatte, verfolgt ungeachtet der Unwirksamkeit dieses Offerts das Ziel, den Streubesitz im Rahmen eines Squeeze out abzufinden. Dies sagte ein Sprecher der OEP. Das sei von Anfang an das Ziel gewesen und "und dieses Ziel ist aufrecht."

Für die OEP sei der Vertrag über den Erwerb von 90,79 % der Constantia Packaging-Aktien aufrecht "und wir sind zuversichtlich, dass es zum Abschluss der Rechtsvergleiche kommen wird". Danach würden die 90 % an der Constantia Packaging rechtswirksam übernommen, "und danach stellt sich die Frage der Minderheitsaktionäre".

Auf die Frage, ob sich die OEP von der österreichischen Übernahmekommission von der zu verhängenden Sperrfrist befreien lassen wolle, um ein weiteres freiwilliges Übernahmeangebot legen zu können, sagte der Sprecher: "Die Frage stellt sich für uns jetzt nicht. Wir sind noch nicht rechtsgültiger Eigentümer."

Die OEP kann nach österreichischem Recht mit mehr als 90 % der Aktien ein Squeeze out der Minderheitsaktionäre vornehmen. Der Preis dafür orientiert sich u.a. am durchschnittlichen Börsekurs der vergangenen sechs Monate. Die Constantia-Packaging-Aktie notierte Donnerstagnachmittag mit 39,7 Euro.

Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.