Ein anziehender Arbeitsmarkt, passable Tarifabschlüsse und niedrige Inflation: Die Rahmenbedingungen in Deutschland für den privaten Verbrauch sind eigentlich gut. Dennoch stagniert der Konsumklimaindex - so mancher deutsche Verbraucher ist wegen der Ukraine-Krise beunruhigt.
Bei der Konsumstimmung zeigten sich erste Auswirkungen, teilte das Marktforschungsunternehmen GfK am Dienstag in Nürnberg mit. So verharre der Konsumklimaindex für Mai bei 8,5 Punkten - was nichtsdestotrotz der höchste Wert seit gut sechs Jahren ist. Die einzelnen Indikatoren entwickelten sich zuletzt unterschiedlich: Während die Einkommenserwartungen im April auf einen Rekordwert kletterten, schätzten die Befragten die Entwicklung der Konjunktur und ihre eigene Anschaffungsneigung weniger positiv ein als im Vormonat.
Damit ist der seit Mitte 2013 anhaltende Aufwärtstrend beim Konjunkturindikator zum Stillstand gekommen - der Wert tritt seit Februar auf der Stelle. "Offenbar zeigen die Ereignisse in der Ukraine erste Wirkungen", erläuterte die GfK den April-Wert. "Die Annexion der Krim durch Russland sowie die Eskalation in der Ostukraine lassen einen Teil der Konsumenten befürchten, dass die spürbare konjunkturelle Erholung beeinträchtigt werden könnte."