Elizabeth Holmes erfand einen Bluttest - doch dieser funktioniert nicht.
Die 32-jährige Elizabeth Holmes wollte mit einem neuartigen Bluttest die Welt verändern - und scheiterte kläglich. Sie galt als Wunderkind der Start-up-Szene, doch jetzt ermittelt die US-amerikanische Börsenaufsicht.
Billig-Test
Ihr neu entwickelter Bluttest sollte deutlich günstiger sein als alle bisher vorhandenen Methoden. Ein Fruchtbarkeitstest, der normalerweise mehrere Hundert Dollar kostet, würde sich mit dem von Holmes entwickelten Gerät um nur 30 Dollar durchführen lassen.
Werdegang
Schon mit 19 Jahren hat die junge Milliardärin die Uni geschmissen und ihr Start-up mit dem Namen "Theranos" ins Leben gerufen. Auch auf den Covers verschiedener Magazine war sie daraufhin aufgrund ihrer Idee zu sehen. Bis heute soll die Firma aus dem Silicon Valley 400 Millionen Dollar eingesammelt haben.
Der Wert ihres Start-ups wird mittlerweile auf ungefähr neun Milliarden Dollar geschätzt. Da Holmes selbst die Hälfte der Aktien besitzt, wurde sie mit einem Vermögen von 4,5 Milliarden Dollar zur Milliardärin. Doch wie lange das noch so bleibt, ist fraglich.
Tests funktionieren nicht richtig
Schon im vergangenen Herbst kamen jedoch Zweifel an ihren Bluttests auf. Schon ein kleiner Tropfen Blut sollte laut Holmes' Unternehmen ausreichen, um mehrere Tests durchzuführen. Doch laut Informationen des "Wall Street Journals" sollen die Tests nicht richtig funktionieren.
Eine ehemalige Angestellte von Theranos erklärte, dass die neu entwickelte Maschine nur bei wenigen Tests zum Einsatz gekommen sei. Die meisten Bluttests sollen mit konventionellen Geräten von Siemens durchgeführt worden sein.
Nur wenige Tage später schrieb das "Wall Street Journal", dass Theranos von den US-Behörden die Laborlizenz entzogen werden soll. Außerdem solle Gründerin Holmes für mindestens zwei Jahre aus dem Geschäft ausgesperrt werden.
Ermittlungen durch Börsenaufsicht
Nun wurde bekannt, dass auch die US-amerikanische Börsenaufsicht in dem Fall ermittelt. Hier wird geprüft, ob Theranos überhaupt technisch so weit entwickelt ist, wie Elizabeth Holmes angibt, oder ob sie doch nur die Investoren getäuscht hat.
Die Ermittlungen wurden auch von der jungen Milliardärin bestätigt: "Wir begrüßen die Überprüfung unserer Technologie", schrieb das Unternehmen laut dem Online-Magazin "Business Insider" in einem E-Mail.
Irreparabler Schaden
Auch wenn sich der Verdacht nicht erhärten sollte, könnte der Schaden für Holmes' Unternehmen irreparabel sein. Es könnte zum ersten großen Absturz eines milliardenschweren Start-ups kommen.