Verglichen mit dem Vorjahr verbilligten sich Japans Lebenshaltungskosten mit 2,4 % so stark wie nie.
Der deutlich gesunkene Ölpreis drückt auf die Preise, dazu kommt die schwache Nachfrage aus dem Inland. Während der Ölpreiseffekt vermutlich im September ausläuft, dürfte die Zurückhaltung der Verbraucher die Preise zunehmend nach unten drücken. "Die Gefahr ist, dass die Deflation länger anhält als erwartet", sagte Susumo Kato, Chefvolkswirt bei Calyon Securities. Das dürfte die japanische Notenbank mehrere Jahre lang von Zinserhöhungen abhalten.
In der Kern-Kernrate, bei der Lebensmittel- und Energiepreise herausgerechnet werden, gaben die Lebenshaltungskosten 0,9 % nach. Für die Region Tokio liegen bereits die Daten für September vor; hier sanken die Preise auf dieser Basis sogar um 1,4 %.
"Die Deflation macht ernst", sagte Yoshimasa Maruyama von Itochu. "Wenn ein Einzelhändler die Preise senkt, müssen die anderen nachziehen, weil sie sonst nichts mehr verkaufen." Zwar löse der Preisverfall keinen Einbruch beim Konsum aus, aber er drücke auf die Gewinne der Unternehmen.
Die meisten Volkswirte erwarten nicht, dass sich der Preisverfall deutlich verschärft, während die Wirtschaft nach der tiefsten Rezession langsam an Fahrt gewinnt. Jedoch dürfte die Deflation noch Jahre andauern: Frühestens im Herbstquartal 2011 sei damit zu rechnen, dass die Preise wieder steigen, sagte Kyohei Morita von Barclays Capital.
Die Bank von Japan sagt derzeit bis März 2011 fallende Preise voraus. Sie dürfte diese Vorhersage um 1 Jahr verlängern, wenn sie Ende Oktober ihre nächsten Prognosen vorlegt.