In der Zitterpartie um die Zukunft des deutschen Autobauers Opel stehen die Zeichen weiter auf Warten. Insidern zufolge dürfte diese Woche aber zumindest eine Entscheidung fallen – und zwar die, ob sich vor der deutschen Bundestagswahl am 27. September überhaupt noch etwas tut. Mit den Verhandlungen vertraute Kreise gehen zunehmend davon aus, dass die Sache bis nach der Wahl aufgeschoben wird.
Da sich das Blatt in der Causa ständig wendet, bleibt es aber möglich, dass es in letzter Minute doch noch eine Einigung zwischen der Opel-Mutter General Motors (GM) und Frank Stronachs Magna-Konzern gibt. Übers Wochenende hatten Magna-Chef Siegfried Wolf und GM-Oberboss Fritz Henderson verhandelt. Dem Vernehmen nach wurden Fortschritte erzielt – allerdings bleiben offene Fragen.
Platzt der Deal ganz?
Deutsche Medien spekulieren bereits, dass der Deal mit Magna komplett platzen könnte. Als Begründung werden vor allem Bedenken der Amerikaner angesichts der russischen Kooperationspartner von Magna angeführt. GM befürchtet unkontrollierten Abfluss von Patenten. Das ließe sich aber alles vertraglich regeln, hatte Opel-Betriebsratschef Klaus Franz zuletzt gegenüber MONEY gesagt.
Entscheidend für Magna ist dem Vernehmen nach, dass NewOpel komplett unabhängig wird. Das soll der einzige noch echt strittige Punkt in den Verhandlungen mit GM sein. Indes buhlt Leonhard Fischer, Chef des Mitbieters RHJ, weiter um Opel und beklagt gegenüber dem Handelsblatt politische Einflussnahme zugunsten Magnas.