Die deutschen Firmen haben ihre Produktion im Oktober so stark zurückgefahren wie seit knapp einem halben Jahr nicht mehr. Im Vergleich zum Vormonat stellten sie überraschend 1,2 Prozent weniger her, wie das Wirtschaftsministerium am Montag mitteilte. Dies ist der stärkste Rückgang seit Mai. Ökonomen hatten hingegen ein Plus von 0,8 Prozent erwartet.
Im September war die Produktion um revidiert 0,7 Prozent gedrosselt worden und damit etwas weniger als zunächst angenommen. Das Wirtschaftsministerium sprach von einen "schwachen Start" ins vierte Quartal. Dennoch dürften die Firmen ihre Produktion zum Jahresende wieder ausweiten.
Die Industrie stellte im Oktober um 1,1 Prozent weniger her. Dabei wurden 3,0 Prozent weniger Investitionsgüter wie Maschinen und Geräte hergestellt. Bei Konsumgütern wie etwa Möbeln und Kleidung gab es sogar ein Minus von 0,8 Prozent. Vorleistungsgüter - dazu zählen etwa Roheisen oder Chemiefasern - zogen hingegen um 0,9 Prozent an. Auch die Energieversorger drosselten ihre Leistung - und zwar um 1,9 Prozent. Das Bauhauptgewerbe produzierte 3,8 Prozent weniger als im Vormonat. Obwohl es nun einen kräftigen Dämpfer gab, sind die Aussichten laut Ministerium weiter gut: "Die Stimmungsindikatoren signalisieren eine wachsende Zuversicht der Wirtschaft."
Die deutsche Industrie war allerdings mit Gegenwind ins vierte Quartal gestartet: Ihre Aufträge sanken im Oktober so stark wie seit fast einem Jahr nicht mehr. Wegen der geringeren Nachfrage nach Maschinen und anderen Investitionsgütern fielen sie um 2,2 Prozent zum Vormonat.