Die deutschen Firmen haben ihre Produktion im September überraschend kräftig gedrosselt. Im Vergleich zum Vormonat stellten sie 0,9 Prozent weniger her, wie das Bundeswirtschaftsministerium mitteilte. Von Reuters befragte Ökonomen hatten nur ein Minus von 0,2 Prozent erwartet.
Im August war die Produktion noch um revidiert 1,6 Prozent gestiegen und damit stärker als zunächst angenommen. Die Produktion bleibe "trotz des aktuell leichten Rückgangs in der Tendenz aufwärtsgerichtet", erklärte das Ministerium. Die Industrie stellte 1,1 Prozent weniger her. Dabei wurden 2,1 Prozent weniger Investitionsgüter wie Maschinen und Anlagen produziert, nachdem diese Warengruppe im Vormonat noch stark zugelegt hatte. Dagegen steigerten die Energieversorger ihre Leistung um 2,1 Prozent. Die Baubranche produzierte hingegen 1,8 Prozent weniger als im Vormonat. Dennoch sieht das Ministerium Industrie und Baugewerbe insgesamt im Aufwind, da die Produktion hier "das Ergebnis des guten zweiten Quartals" jeweils noch einmal übertroffen habe. Dies spreche wie der Aufwärtstrend bei den Aufträgen "für eine Fortsetzung der konjunkturellen Belebung."
Die Industrie hatte im September dank überdurchschnittlich vieler Großaufträge ein überraschend gutes Neugeschäft verbucht. Sie erhielt 3,3 Prozent mehr Bestellungen als im Vormonat und übertraf damit die kühnsten Erwartungen von Ökonomen.