Deutsche Industrie überraschend schwächer

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Unerwarteter Rückschlag für die deutsche Industrie: Nach vier Anstiegen in Folge sanken ihre Aufträge im März erstmals wieder, und das gleich so stark wie seit knapp eineinhalb Jahren nicht mehr. Die Bestellungen fielen vor allem wegen der schwächeren Nachfrage aus der Eurozone um 2,8 Prozent geringer aus als im Vormonat, teilte das Statistische Bundesamt am Mittwoch mit.

Auch die Verunsicherung wegen der Ukraine-Krise dürfte dazu beigetragen haben. Bankvolkswirte wurden von der Entwicklung auf dem falschen Fuß erwischt, sie hatten einen Anstieg um 0,3 Prozent erwartet. Der Zuwachs vom Februar wurde leicht von 0,6 auf 0,9 Prozent nach oben korrigiert.

"Der Anteil der Großaufträge war für einen März anders als im Vormonat stark unterdurchschnittlich", erklärte das deutsche Wirtschaftsministerium. "Infolgedessen gingen insbesondere weniger Aufträge für Investitionsgüter und weniger Aufträge aus dem Euroraum ein." Auch die "aktuellen geopolitischen Ereignisse" - gemeint ist wohl die Ukraine-Krise - dürften zu dem Minus geführt haben.

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Die Nachfrage aus dem Inland ging im März um 0,6 Prozent zurück, die aus dem Ausland um 4,6 Prozent. Dabei schrumpfte das Neugeschäft mit den Euro-Ländern um 9,4 Prozent, das mit dem Rest der Welt um 1,7 Prozent. Besonders kräftig fielen die Bestellungen für Konsumgüter mit 5,3 Prozent. Bei den Investitionsgütern, zu denen beispielsweise Maschinen und Fahrzeuge gehören, gab es einen Rückgang von 3,6 Prozent. Die Nachfrage nach Vorleistungsgütern wie Chemikalien nahm um 1,2 Prozent ab.

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