Deutscher Fördertopf für Verschrottungsprämie leer

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Der Fördertopf für die staatliche Verschrottungsprämie in Deutschland ist leer. Es stehen "keine Mittel für die Umweltprämie mehr zur Verfügung", teilte das für die Vergabe der Prämie zuständige Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) am Mittwoch auf seiner Internetseite mit. Ursprünglich war die Abwrackprämie auf die Förderung von zwei Millionen Autoverkäufen ausgelegt.

Als Teil des zweiten Konjunkturpakets der Bundesregierung war die Prämie das wohl bekannteste Instrument im Kampf gegen die weltweite Wirtschaftskrise. Insgesamt standen fünf Milliarden Euro zur Verfügung.

Die Bilanz des BAFA zur Abwrackprämie fiel positiv aus: "Die Umweltprämie hat sich zu einer effektvollen Stütze zur Stabilisierung der deutschen Konjunktur entwickelt. Sie zählt mit zu den bisher wirksamsten Maßnahmen des Konjunkturpakets II", erklärte BAFA-Präsident Arnold Wallraff. 15.000 weitere Antragsteller können ab Donnerstag unter www.ump.bafa.de einen Online-Antrag stellen und sich damit für die Warteliste registrieren. Anschließend wird das Online-Portal geschlossen.

Wer sich dort einträgt, kann noch zum Zuge kommen, falls bereits gestellte Anträge abgelehnt werden und damit wieder Mittel frei würden. "Sollten nachträglich keine Mittel mehr frei werden, erhalten die Antragsteller einen Ablehnungsbescheid", so das Wirtschaftsministerium.

Nach Expertenansicht sind durch das Auslaufen der Verschrottungsprämie 90.000 Arbeitsplätze in der Automobilbranche in Gefahr. 6.500 Betriebe könnten schließen, sagte ein Mitarbeiter des deutschen Forschungsinstituts Automobilwirtschaft. Eine weitere Konsequenz ist einer Studie zufolge, dass die Rabatte für Neuwagen in die Höhe schnellen. "Die Autohändler leiten ab September eine neue Rabattschlacht im Automarkt ein - diesmal eben ohne Staatszuschuss", sagte Branchenexperte Ferdinand Dudenhöffer der Deutschen Presse-Agentur dpa am Mittwoch.

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