Das deutsche Finanzministerium hat einen Zeitungsbericht über ein bis zu 25 Milliarden Euro schweres Hilfspaket der Euro-Zone für das hoch verschuldete Griechenland zurückgewiesen. "Uns ist nicht bekannt, dass so etwas geplant ist", sagte ein Ministeriumssprecher am Samstag. Griechenland setze sein Programm zum Abbau des hohen Staatsdefizits um und verdiene dafür Respekt.
"Wir gehen davon aus, dass Griechenland es schafft." Die Regierung in Athen habe ihre Partner nicht um Hilfe gebeten. Griechenland habe erst unlängst eine Anleihe erfolgreich am Markt platziert. Der Bericht des britischen "Guardian" über eine Einigung der Euro-Zone sei nicht nachzuvollziehen.
Dem "Guardian" zufolge spielte die Bundesregierung bei der Zusammenstellung des Hilfspakets die entscheidende Rolle. Die Übereinkunft sehe koordinierte bilaterale Hilfen in Form von Krediten oder Kreditgarantien vor, berichtete die Zeitung unter Berufung auf einen ranghohen Vertreter der EU-Kommission. Diese sollten gewährt werden, wenn es Griechenland nicht gelinge, seine Schulden zu refinanzieren, und die Regierung in Athen die EU um Hilfe bitte. Die Hilfen seien Teil eines Pakets zur Stützung des Euro. Die Finanzminister der Eurozone würden es am Montag beschließen.
Nach der deutschen Bundesregierung wies auch die EU-Kommission den Bericht zurück. "Die Kommission ist bereit, zu handeln, wenn es notwendig ist. Technische Maßnahmen sind im Gange, aber nicht abgeschlossen. Der Rest ist Spekulation", sagte ein Sprecher der Kommission am Samstag in Brüssel.