Wegen Coronavirus:

Die schwärzesten Börsentage seit 1987

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Der sich auch in Österreich ausbreitende Coronavirus lässt die Börsen weltweit einbrechen.

Frankfurt/Peking. Die Sorgen um die Ausbreitung des Coronavirus haben am Montag für einen der schwärzesten Börsentage der letzten Jahrzehnte gesorgt. Nachfolgend eine Auswahl der größten Kursstürze an den internationalen Aktienbörsen der vergangenen 33 Jahre:
 
19. Oktober 1987: Am "Schwarzen Montag" bricht der US-Standardwerte-Index Dow Jones um 22,6 Prozent ein. Das ist der größte Tagesverlust seiner Geschichte. Die Panikverkäufe breiten sich schnell auf alle wichtigen internationalen Handelsplätze aus. Der Tokioter Leitindex Nikkei rauscht nach dem Crash an den US-Börsen um knapp 15 Prozent in die Tiefe. Der Londoner Auswahlindex FTSE verbucht mit knapp elf Prozent lediglich den zweitgrößten Tagesverlust seiner Geschichte. Tags darauf beschleunigt er jedoch seine Talfahrt und verliert gut zwölf Prozent.
 
16. Oktober 1989: Der deutsche Leitindex DAX, der erst 1988 aus der Taufe gehoben wurde, fällt um rund 13 Prozent und folgt damit der Wall Street, wo Finanzierungs-Schwierigkeiten beim Kauf der US-Fluggesellschaft UAL einen Ausverkauf auslösen.
 
23. Mai 1995: Die Furcht vor Eingriffen der Regierung in den chinesischen Aktienmarkt lässt den Shanghai-Composite um 16,4 Prozent abstürzen.
 
6. Oktober 2008: Kurz nach der Pleite der US-Investmentbank Lehman Brothers wird die Unsicherheit an den Aktienmärkten immer größer. Der italienische Leitindex verbucht mit einem Abschlag von mehr als acht Prozent seinen größten Tagesverlust, der Leitindex der portugiesischen Börse gibt knapp zehn Prozent nach. Der Euro-Stoxx-50 fällt um acht Prozent. An der Wall Street geht es ebenfalls bergab, allerdings nicht ganz so stark: Der Dow-Jones-Index gibt 3,6 Prozent nach.
 
3. August 2015: Am ersten Tag nach der fünfwöchigen Zwangspause stürzt die Athener Börse ins Bodenlose. Der Leitindex verbucht mit einem Minus von 16 Prozent den größten Tagesverlust seiner Geschichte. Die Athener Regierung hatte die Börse Ende Juni geschlossen, als die monatelangen Verhandlungen um die Bedingungen für weitere Finanzhilfen kurz vor dem Scheitern standen.
 
24. August 2015: Angesichts der Furcht vor einem deutlichen Konjunktureinbruch in China rutschen die Börsen rund um den Globus immer weiter ab. Der Shanghai Composite Index bricht um 8,5 Prozent ein. Der DAX verliert in der Spitze 7,8 Prozent auf 9.338,20 Punkte. An der Wall Street stürzt der Dow-Jones-Index zeitweise um 6,6 Prozent und der Nasdaq-Composite sogar um bis zu 8,8 Prozent ab.
 
7. Jänner 2016: Die neuerliche Abwertung der chinesischen Landeswährung lässt die Aktienbörsen in der Volksrepublik wanken. Der Handel wird das zweite Mal binnen weniger Tage per Notbremse gestoppt, nachdem die Leitindizes um sieben Prozent abgesackt sind. Die Sitzung dauerte weniger als eine halbe Stunde und war damit der kürzeste Börsentag in Chinas Geschichte. Der DAX rauscht das erste Mal seit Oktober wieder unter die 10.000-Punkte-Marke und gibt zeitweise knapp vier Prozent nach. Der Wiener ATX fällt im Verlauf über 4 Prozent auf etwa 2.260 Punkte.
 
24. Juni 2016: Großbritannien entscheidet sich für den Ausstieg aus der EU. Die damit neu aufgekommene Unsicherheit lässt die Aktienkurse weltweit absacken. Der Dow Jones bricht um mehr als 600 Punkte oder rund 3,4 Prozent ein. Auch der DAX und der ATX sacken um jeweils rund 7 Prozent ab.
 
9. März 2020: Ein neuartiges Coronavirus, das zuerst in China aufgetreten war, breitet sich auch in Europa zunehmend aus. Hinzu kommt ein Ölpreiskrieg zwischen Saudi-Arabien und Russland - das sorgt für einen Kurseinbruch beim Ölpreis um satte 30 Prozent. Auch die bereits seit Ende Februar rückläufigen Aktienbörsen brechen massiv ein. Der DAX rutscht im Handelsverlauf um 8,4 Prozent ab, der ATX verliert sogar 9 Prozent. Auch der Euro-Stoxx-50 sowie der Dow Jones geben je rund 7 Prozent ab. Sichere Häfen wie Gold und Staatsanleihen waren dagegen stark gesucht, in Österreich rutschte die Rendite für die 10-jährige Anleihe auf ein neues Rekordtief von rund minus 0,5 Prozent ab.
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