Pistolenbauer Glock

Hypo:
 3 Millionen an Waffen-Baron

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Ex-Hypo-Chef Kulterer holte die 3,14 Millionen Euro aus Liechtenstein.

Geheimnisumwittert, mächtig und wirtschaftlich höchst erfolgreich – das ist der österreichische Waffenproduzent Gaston Glock. Mit dem Verkauf seiner Pistolen machte und macht der heute 81-Jährige ein Vermögen. Nun gerät der Milliardär mit mehreren Seevillen am Wörthersee ins Fadenkreuz der Ermittler in der Skandal-Causa Hypo Alpe-Adria.

Zahlungsflüsse über Schweiz und Liechtenstein
Die Fakten: Während der Zeit von Vorstands-Chef Wolfgang Kulterer wurden von der Hypo-Zentrale in Klagenfurt 3,14 Millionen Euro auf ein Konto der Schweizer Großbank UBS überwiesen. Das Geld ging per Überweisung auf ein Konto in Liechtenstein. Eigentümer beider Konten waren die Hypo bzw. deren Tochtergesellschaften. Im Februar 2005 passierte es dann. Kulterer, der persönlich nach Liechtenstein gereist war, holte in einem Koffer die 3,14 Millionen in bar ab. Für einen Kunden, wie er sagt.

Millionen-Kunde war Pistolenbauer Glock
Leo Grötschnig, Anwalt der akribisch ermittelnden Sonderkommission CSI Hypo, bestätigt den Verdacht, dass es sich bei dem mysteriösen Kunden um den österreichischen Waffenindustriellen Gaston Glock handelt. „Ja, das ist richtig“, sagte Grötschnig auf die Frage, ob Kulterer-Verteidiger Ferdinand Lanker tatsächlich Glock als Empfänger genannt habe. „Der Verteidiger von Kulterer, Ferdinand Lanker, hat den Namen Anfang Dezember mündlich genannt, wollte das aber nicht schriftlich bestätigen.“ Man habe auch bereits die Staatsanwaltschaft informiert, betonte Grötschnig.

Robert Glock: Das Geld gehört meinem Vater
Robert Glock, Sohn des Firmengründers Gaston, erklärt gegenüber ÖSTERREICH: „Das war Privatgeld und das kann man natürlich dorthin bringen, wohin man möchte. Damit kann man machen, wenn man es versteuert hat, was man will. Das Geld gehört meinem Vater. Und was wer von Österreich irgendwo hinschickt und wieder zurückholt, hat niemanden was anzugehen. Das hat mit der Hypo nichts zu tun. Wir haben eine weiße Weste.“ ÖSTERREICH hält ausdrücklich fest, dass für alle Genannten die Unschuldsvermutung gilt.

Fakt ist: Auf dem Konto der UBS in Zürich lagen noch weitere 51 Millionen Euro. Laut ÖSTERREICH vorliegenden Informationen dürfte dieses Geld nichts mit Glock zu tun haben.

Bei den Glocks ist die Verärgerung über das Bekanntgeben des Geldtransports spürbar. Robert Glock verweist darauf, dass die Glock-Unternehmungen regelmäßig steuerlich geprüft würden.

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