Weiter Höhenflug

Diesel in Kärnten doppelt so teuer wie 2007

Teilen

Bei einer aktuellen Spritpreisanalyse der Kärntner Arbeiterkammer war Diesel im Juni bereits bei allen Tankstellen teurer als Eurosuper.

Gegenüber dem Vorjahr ist der Preis für Diesel in Kärnten doppelt so stark gestiegen wie jener für Eurosuper, und zwar im Schnitt um 43 Prozent.

Der Durchschnittspreis für Diesel lag in Kärnten zum Zeitpunkt der Erhebung - 11. und 12. Juni - 1,396 Euro, der für Eurosuper 1,350 Euro. Für die Brieftaschen der Autofahrer und Pendler bedeutet das eine massive Mehrbelastung. Wer täglich 80 Kilometer zur Arbeit fährt und Diesel tankt, muss dafür heuer um 572 Euro mehr bezahlen als vor einem Jahr, für Eurosuper muss man an der Zapfsäule 305 Euro mehr berappen. Seit der AK-Analyse sind die Preise allerdings schon wieder deutlich gestiegen, und zwar rechtzeitig zu Ferienbeginn.

Die AK machte auch auf die teilweise enormen Unterschiede bei den Preisen in den verschiedenen Bezirken aufmerksam. Zum Zeitpunkt der Erhebung war Diesel in den Bezirken Feldkirchen, Spittal, Völkermarkt und St. Veit am teuersten. Hier wurde überall die 1,400-Euro-Marke überschritten. Günstiger war die Tankfüllung Diesel hingegen in den Bezirken Villach, Hermagor, Wolfsberg und Klagenfurt. Den Spitzenpreis für Diesel stellte die AK mit 1,423 Euro in Feldkirchen, den niedrigsten mit 1,375 Euro in Villach fest.

Preisregulierung in Slowenien
Die Arbeiterkammer hat in diesem Zusammenhang auch bei 13 Tankstellen in Slowenien und drei in Italien, jeweils im Grenzgebiet, Erhebungen durchgeführt. In Slowenien sorgt eine Preisregulierung dafür, dass die Preise von Diesel und Eurosuper an allen Tankstellen gleich hoch sind. Zum Erhebungszeitpunkt betrug der Dieselpreis in Slowenien im Schnitt 1,294 Euro, der für Eurosuper 1,206 Euro. Wer also aus Kärnten nach Slowenien zum Tanken fährt, erspart sich bei 50 Liter Diesel 5,10 Euro, bei der gleichen Menge Eurosuper 7,20 Euro, errechnete die AK.

Auch bei den Heizölpreisen scheint es nach oben keine Grenze zu geben. Um 58 Prozent oder 1.140 Euro musste man im Juni im Vergleich zum Vorjahr für eine 3.000 Liter-Tankfüllung mehr bezahlen. Vergleicht man die Heizölpreise bei gleicher Menge mit Juni 2003, bezahle ein Haushalt heuer sogar um 2.046 Euro mehr, ergab die AK-Preisanalyse. Dies entspreche einer Preissteigerung von rund 183 Prozent.

Angesichts der Rekordpreise für Treibstoff fordert die AK eine rasche Erhöhung des Fahrtkostenzuschusses des Landes aus Mitteln der Arbeitnehmerförderung für die Kärntner Pendler. "Die Förderung muss um mindestens 15 Prozent erhöht werden", verlangt AK-Präsident Günther Goach. Damit die Fahrt zur Arbeit leistbar bleibt, fordert die AK außerdem eine weitere Erhöhung des Pendlerpauschales und dessen Umwandlung in einen Steuerabsetzbetrag. Goach: "Auch die Befristung bei der Erhöhung des Kilometergeldes muss abgeschafft werden." Außerdem verlangt die AK die Rücknahme der am Mittwoch in Kraft getretenen Erhöhung der Mineralölsteuer auf Heizöl

Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.