Abu Dhabi kauft Chipkonzern aus Singapur

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Das Golfemirat Abu Dhabi will den Chiphersteller Chartered Semiconductor aus Singapur übernehmen und schließt eine Fusion mit dem in Dresden ansässigen Joint Venture Globalfoundries nicht aus. Der Staatsfonds ATIC aus Abu Dhabi erklärte, für Chartered 1,8 Mrd. Dollar (1,262 Mrd. Euro) zu bieten.

2008 hatte der US-Chiphersteller Advanced Micro Devices seine Werke - und damit auch den Standort in Dresden - in die Gemeinschaftsfirma Globalfoundries mit den Finanzinvestoren vom Golf ausgegliedert. Abu Dhabis staatliche Beteiligungsgesellschaft ATIC hatte insgesamt 2,1 Mrd. Dollar in das Joint Venture investiert.

Mit dem Zukauf in Singapur setzt Abu Dhabi seine Bemühungen fort, an die Spitze der internationalen Chipindustrie vorzudringen, in der auch der deutsche Infineon-Konzern tätig ist. Eine Kombination von Chartered und Globalfoundries würde die Hersteller TSMC und UMC aus Taiwan unter Druck setzen, die bisher rund zwei Drittel des 20 Mrd. Dollar schweren Marktes für die Chip-Auftragsfertigung für sich beanspruchen. Der defizitäre Konzern Chartered produziert unter anderem Chips für die Spielekonsole Xbox von Microsoft.

Der japanische Elektronikkonzern Toshiba Corp verhandelt unterdessen Kreisen zufolge mit Chartered und Globalfoundries über eine Produktionsauslagerung bei Halbleitern der nächsten Generation.

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