Apple trotzt Krise mit starken Mac-Verkäufen

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Der US-"Kultkonzern" Apple bleibt auch in der Wirtschaftskrise eine Klasse für sich. Der Hersteller von Macs, iPods und iPhones verkaufte trotz steigender Arbeitslosigkeit und zurückhaltenden Käufern ein Drittel mehr Computer. Allein in Europa stieg der Umsatz im Weihnachtsquartal um insgesamt 40 Prozent, im asiatisch-pazifischen Raum verdoppelte er sich sogar. Nur das Apple-Handy konnte nicht ganz überzeugen.

Der US-Konzern veröffentlichte die Zahlen zwei Tage vor der Vorstellung eines geheimgehaltenen neuartigen Tablet-Computer, um den ein Hype wie einst um die Einführung des iPhones herrscht. Österreichs Mobilfunker stehen jedenfalls schon in den Startlöchern, falls in dem Tablet-Gerät auch eine SIM-Karte eingebaut ist, wie gemunkelt wird. Der Kurs des Unternehmens legte nachbörslich ein Prozent zu. Er hat sich in den vergangenen zwölf Monaten mehr als verdoppelt und Anfang Jänner mit 215,59 Dollar ein Allzeithoch erreicht.

Vom iPhone verkauften die Kalifornier doppelt so viele Geräte wie im Vorjahrszeitraum. Trotz 8,7 Millionen verkaufter Handys erfüllte Apple jedoch nicht ganz die Erwartungen der Analysten. Diese hatten mit neun Millionen gerechnet. Apple verkaufte in seinem ersten Geschäftsquartal 3,36 Millionen Macs und übertraf damit erneut die Prognosen, die bei drei Millionen Stück lagen.

"Die iPhone-Verkäufe waren in Ordnung, aber normalerweise sind die Zahlen eine Wucht. Das ist meine einzige Enttäuschung", sagte Sushil Wagle von Riversource Investments. Für Bill Krehe von Edward Jones sind die Mac-Zahlen stark genug, die iPhone-Verkäufe auszugleichen. "Vielleicht hatten einige Börsenhändler ein bisschen zu euphorische Erwartungen." Apple konkurriert mit dem Telefon vor allem mit dem BlackBerry von RIM.

"Tablet" wird erwartet

Entsprechend viel wird auch bei der Produktpräsentation am Mittwoch (27. Jänner) erwartet. Branchenkenner rechnen mit der Vorstellung eines neuen, flachen Computers, der wie ein großes iPhone über einen berührungsempfindlichen Bildschirm gesteuert werden soll. Eine offizielle Bestätigung für einen solchen "Tablet" genannten Computer fehlt bisher. Seit Anfang des Jahres werden jedoch gezielt Informationen gestreut. Heißen soll das Gerät demnach iSlate. Dem "Wall Street Journal" zufolge hat es einen 25 x 27,5 Zentimeter großen Touchscreen-Bildschirm. Apples Geschäftsführer Tim Cook gab sich nach der Vorlage der Unternehmenszahlen weiter zurückhaltend: "Ich möchte ihnen nicht die Spaß an der Überraschung nehmen, wenn sie am Mittwoch unser jüngstes Werk sehen."

Apples Netto-Gewinn erreichte in dem zum 26. Dezember beendeten Quartal rund 3,4 Milliarden Dollar nach 2,3 Milliarden Dollar im Vorjahreszeitraum. Das Unternehmen profitierte von günstigeren Bauteilen und einer besseren Finanzierung seiner Fixkosten. Knapp zwei Drittel der Gesamterlöse von 15,7 Milliarden Dollar macht das US-Unternehmen im Ausland. Über das laufende Quartal äußerte sich der Konzern gewohnt vorsichtig: Apple erwartet einen Gewinn von 2,06 bis 2,18 Dollar je Aktie bei einem Umsatz zwischen elf Milliarden und 11,4 Milliarden Dollar.

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