Ascom mit weniger Umsatz und mehr Gewinn

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Der Schweizer Telekomzulieferer Ascom hat im ersten Halbjahr mehr verdient. Jedoch: Der Betriebsgewinn brach ein, Umsatz und Aufträge waren rückläufig. Unterm Strich verdiente das Unternehmen 11,9 Mio. Franken (7,83 Mio. Euro), zwei Drittel mehr als in der Vorjahresperiode. Das EBIT brach dagegen um über die Hälfte auf 7,3 Mio. Franken ein.

Das Unternehmen erzielte über 70 Prozent des Umsatzes im internationalen Geschäft. Daher wurde das Ergebnis nicht nur von der Rezession belastet, sondern auch von der Abschwächung des Euros zum Franken. Der Umsatz sank um 5,6 Prozent auf 235,2 Mio. Franken (154,8 Mio. Euro). Der Auftragseingang lag bei 233,8 Mio. Fr. nach 292,4 Mio. Fr. vor einem Jahr. Allerdings war der Vorjahreswert wegen eines militärischen Großauftrags außerordentlich hoch.

Der Anstieg beim Reingewinn ist durch Einmaleffekte im Vorjahr begründet. Damals belasteten Verluste von 7 Mio. Fr. auf aufgegebene Geschäftsbereiche das Ergebnis. Beide Divisionen haben positive operative Ergebnisse erzielt: Wireless Solutions 6,7 Mio. Fr. und Security Solutions 3,2 Mio. Franken.

Wireless Solutions setzte aber mit 126,1 Mio. Fr. knapp 15 Prozent weniger um als ein Jahr zuvor. Diese Division hat Kapazitätsanpassungen vorgenommen, was zu außerordentlichen Restrukturierungskosten von 1,6 Mio. Fr. führte.

Security Solutions hielt den Umsatz mit 101,2 Mio. Fr. praktisch konstant. Hier setzte der Geschäftsbereich Security Communication mit internationalen Kunden mehr um, während der Umsatz im Schweizer Markt sank. Bei den Telecom Solutions lagen die Verkäufe unter dem Vorjahresniveau.

Ascom will weiter wachsen

Mit seiner Strategie sieht sich der Konzern auf Kurs. Dazu haben die im ersten Halbjahr abgeschlossenen Akquisitionen beigetragen. Ascom will künftig mit den drei "klar fokussierten" Divisionen Wireless Solutions, Security Communication und Network Testing die Voraussetzungen schaffen, um weiter zu wachsen und rentabler zu sein.

Ascom erwartet jedoch eine Verbesserung der Marktbedingungen erst im Laufe des Jahres 2010. Für das laufende Jahr geht das Unternehmen davon aus, dass der Umsatz auf Gruppenstufe organisch und währungsbereinigt um 10 Prozent unter dem Vorjahresniveau liegen dürfte.

Unter Berücksichtigung der getätigten Akquisitionen sei geplant, den Umsatz gegenüber dem Vorjahr zu konstanten Wechselkursen zu steigern, schreibt Ascom. Das Unternehmen gibt sich weiterhin überzeugt, das Jahr 2009 profitabel abzuschließen.

An der Schweizer Börse zählte der Titel des Telekomzulieferers zu den größten Verlierern. Das Ergebnis wurde am Markt zwar als solide bezeichnet, die verhaltenen Aussichten belasteten aber. Bis zum Handelsschluss verlor die Ascom-Aktien 4,8 Prozent auf 12,85 Franken.

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