Bitkom: Spielebranche sieht sich auf gutem Kurs

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Die Spielebranche trotzt vor allem dank neuer Zielgruppen auch weiter der Krise. "Die digitalen Spiele der Zukunft sind kaum zu vergleichen mit den Computerspielen der Vergangenheit", sagte Achim Berg, Vizepräsident des Branchenverbands Bitkom, einen Tag vor dem Start der Spielemesse Gamescom in Köln. "Mittlerweise begeistern sich auch Menschen für digitale Spiele, die sich nicht als Gamer bezeichnen würden."

Mit neuen Bedienkonzepten und verbesserten Technologien habe die Branche weiter ihre Zielgruppe erweitern können. Allein in Deutschland gebe es inzwischen 21 Mio. Bundesbürger, die am PC, auf der Konsole oder dem Handy spielen, sagte Berg. Laut den Ergebnissen einer Studie, die der Verband bei der Beratungsfirma Deloitte in Auftrag gegeben hat, nutzt damit inzwischen jeder vierte Bundesbürger über 14 Jahren digitale Spiele. Selbst unter den Menschen über 50 Jahren würden Computerspiele gespielt.

Die Branche erwartet für dieses Jahr zwar ein Wachstum von nur einem Prozentpunkt, kann damit aber den Umsatz auf hohem Niveau halten. Insgesamt werde die Industrie voraussichtlich rund 2,7 Mrd. Euro mit Konsolen und Spielen einnehmen, hieß es. Zuvor verzeichnete die Branche 2008 noch einen Zuwachs von 17 Prozent, 2007 sogar von 29 Prozent. Unter anderem auch die massiven Preisstürze bei den Spielekonsolen habe den Umsatz gedrückt, sagte Berg.

Auf der am Dienstag (18.8.) erstmals in Köln ausgerichteten Spielemesse Gamescom wird voraussichtlich Sony eine kleinere Variante seiner Playstation 3 vorstellen, die um rund hundert Euro günstiger sein wird als die bisherige PS3. Microsoft wird vermutlich den Besuchern in Köln erste Einblicke in eine komplett neue Technologie zur Gestensteuerung gewähren, die künftig nicht allein nur für Spiele und Spielekonsolen genutzt werden könnte.

In Deutschland verbringen die Computerspiele-Fans mit 5,4 Stunden pro Woche die meiste Zeit mit Spielen am PC. Spielekonsolen werden dagegen im Schnitt nur eine halbe Stunde pro Woche genutzt. In Deutschland sieht Berg für den Konsolen-Markt noch Wachstumschancen: Während jeder vierte deutsche Haushalt eine Konsole besitzt, seien es in anderen Ländern wie den USA oder Japan etwa jeder zweite.

Auch der Markt der mobilen Konsolen sei in Deutschland noch vergleichsweise klein. "Auch deshalb gehen wir davon aus, dass der Spielemarkt in Deutschland weiter wachsen wird." Zu den großen Trends und Wachstumsmärkten der Branche gehören weiterhin Gelegenheits- und Online-Spiele sowie Spiele für unterwegs.

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