Boom bei Glasfaser-Anschlüssen prognostiziert

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Der steigende Bedarf an Bandbreite wird zu einem rasanten Wachstum von Glasfaser-Anschlüssen (Fiber-To-The-Home, FTTH) in den Haushalten führen. Zwar sei die Entwicklung bisher aufgrund eines langsamen Starts der Ex-Monopolisten, regulatorischen Unklarheiten, der Kreditkrise und einem schwierigen Investitionsklima hinter den Prognosen zurückgeblieben. Bis 2013 soll sich die Zahl der europäischen FTTH-Haushalte aber mehr als verfünffachen - von knapp vier auf über 20 Millionen, ergibt eine Studie des Marktforschungsunternehmens Heavy Reading.

Auf den vordersten Plätzen bei den absoluten Zahlen werden dann Russland (rund 4,2 Mio. angeschlossene Haushalte) und Frankreich (2,65 Mio.) liegen, bei der Penetration führen Schweden (30,7 Prozent) und Slowenien (30 Prozent). Für Österreich prognostizieren die Experten bis 2013 rund 320.000 über Lichtwellenleiter angeschlossene Haushalte, beziehungsweise eine Durchdringung von 9,1 Prozent. Als Schlusslicht wird die Türkei mit einem Prozent genannt, aber auch Deutschland soll über 4,4 Prozent nicht hinauskommen.

Eine klare Dominanz für einen Anbietertyp sehen die Marktforscher in Europa, anders als in anderen Regionen, nicht: Ex-Monopolisten kommen nur auf 31 Prozent der Glasfaseranschlüsse, rund 45 Prozent werden von alternativen Telcos oder Breitbandanbietern betrieben, 24 Prozent entfallen auf kommunale oder Energieunternehmen. Im Vorjahr habe es zwar eine Verlangsamung der Entwicklung gegeben, dennoch erwarte man trotz der Finanzkrise durchschnittliche jährliche Wachstumsraten von mehr als 50 Prozent bis 2013. Die USA sind Europa vier Jahre voraus, was die FTTH-Reife des Marktes betrifft, Japan hat acht bis zehn Jahre Vorsprung.

Der Glasfaseranschluss für Wohn- und Geschäftsgebäude werde der nächste Massenmarkt nach dem DSL-Boom sein, erwartet Roland Kohler, Leiter der Business Unit Public Networks beim Schweizer Netzwerkspezialist R&M. Einen "FTTH-Schub" soll es in den nächsten fünf Jahren vor allem in Skandinavien, dem Baltikum, den osteuropäischen Staaten, Österreich, Frankreich und Portugal geben.

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