EU prüft im Browserstreit neues Microsoft-Angebot

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Die EU prüft im Streit um die Bündelung von Windows mit dem Internet Explorer ein neues Angebot des Softwarekonzerns.

Microsoft habe unter anderem bei den Punkten bessere Kundeninformationen, Funktionen der Browser sowie spätere Überprüfung der Kommission neuerlich Zugeständnisse gemacht, teilte die Wettbewerbsbehörde in Brüssel mit.

Dies sei eine weitere Verbesserung gegenüber der Vorschläge von vergangenem Juli. Diesen Freitag (9. Juli) will die Kommission zu Stellungnahmen von Marktteilnehmern einladen. Wenn die Kommission den Angeboten zustimmt, werden sie für Microsoft rechtlich verbindlich. Die EU-Kommission dringt in einem laufenden Wettbewerbsverfahren darauf, dass es bei Windows mehr Auswahl bei Browsern geben soll. Die derzeitige Koppelung des Internet Explorers mit Microsofts Windows-Betriebssystem könne den freien Wettbewerb behindern.

Im Juli hatte der weltgrößte Softwarekonzern aus Seattle vorgeschlagen, allen Windows-Nutzern automatisch die Installation eines Konkurrenz-Browsers zu Microsofts Internet Explorer anzubieten. Browser sind Programme, die man zum Navigieren im Internet braucht.

Hohes Bußgeld droht

Microsoft knüpft den Vorschlag an die Bedingung, dass damit mögliche Strafen vom Tisch sind. Bisher drohen ein hohes Bußgeld und weitere Sanktionen. Frühere Strafgelder aus Brüssel gegen Microsoft belaufen sich bereits auf rund 1,7 Mrd. Euro.

Das EU-Verfahren war nach einer Beschwerde des norwegischen Browser-Herstellers Opera eingeleitet worden. Noch vor einigen Jahren hatte Microsoft bei Browsern quasi eine Monopolstellung. Inzwischen ist der Marktanteil aber deutlich gesunken. Vor allem die Rivalen Firefox und Apples Safari konnten zuletzt dazugewinnen.

Nun soll nach dem Microsoft-Vorschlag bei einem neuen PC mit Windows 7 der Internet Explorer zwar standardmäßig installiert sein, der Nutzer soll aber ebenfalls automatisch andere Browser angeboten bekommen. Wie die Nutzer sollen auch die Computerbauer den Internet Explorer abschalten und andere Browser installieren können. Der Vorschlag soll jedoch nur für Computer in Europa gelten.

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