Google will herkömmliche und Online-basierte Buchhändler an seiner umstrittenen digitalen Bibliothek beteiligen. Anbieter wie Amazon oder herkömmliche Buchläden könnten ihren Kunden einen Zugang zu den von Google eingescannten Büchern verkaufen, schlug der Konzern in einer Stellungnahme an den US-Kongress vor, in dem es zuletzt Kritik an Googles Plänen gab. Marybeth Peters von der US-Behörde für Urheberrecht erklärte, ganze Bücher online anzubieten sei zweifelsfrei eine Verletzung des Urheberrechts.
Im vergangenen Jahr hatte Google einen Vergleich mit US-Autorenverbänden zum Einscannen von Millionen von Büchern geschlossen. Der neue Vorschlag von Google betreffe die meisten durch das Projekt verfügbaren Bücher, sagte der Vorsitzende der US-Autorenvereinigung, Paul Aiken. Der Großteil der Autoren, deren Bücher noch im Druck seien, habe sich jedoch gegen eine Teilnahme an der Digitalisierung entschieden.
Der Streit um die Digitalisierung von Büchern durch Google währt schon lange. Seit Jahren digitalisiert der Konzern in US-Bibliotheken Bücher, die im Handel nicht mehr zu bekommen oder deren Rechteinhaber nicht mehr zu ermitteln sind.
Am Montag (7.9.) hatte die EU-Kommission erklärt, die EU-Staaten müssten eine rechtliche Grundlage dafür schaffen, dass ein Dienst nach dem Vorbild der Google-Bibliothek in den USA auch den europäischen Verbrauchern angeboten werden könne. Deutschland und Frankreich lehnen die Pläne bisher ab.