Vor genau 1 Jahr wurde aus One die Marke Orange. Seitdem konnte der Mobilfunker 100.000 neue Kunden dazugewinnen (+7 %) und zählt nun 2,1 Mio. Kunden.
Die Zahl der Vertragskunden hat um 13 Prozent zugelegt. "Jeder dritte Kunde, der seit September 2008 einen neuen Handyvertrag abschließt tut dies bei Orange", so Geschäftsführer Michael Krammer. Treiber des Neukundengeschäfts war nicht zuletzt das Apple-Kulthandy iPhone, das Orange dank der Konzernmutter France Telecom als erster in Österreich anbieten konnte.
Bisher hat Orange 80.000 Stück davon verkauft und damit einen Marktanteil von 60 Prozent. Neben Orange bietet auch noch T-Mobile das Apple-Gerät an, außerdem sind zahlreiche entsperrte Endgeräte im Umlauf. Im Durchschnitt saugt ein iPhone-Nutzer 250 MB-Datenvolumen pro Monat aus dem Netz. Zum Vergleich: Beim mobilen Breitband mittels Datenkarte sind es im Schnitt 1 GB, wobei Vertragskunden auf 2 GB und Wertkartennutzer auf 300 MB pro Monat kommen.
Sehr gut gelaufen sei auch das Geschäft in den Bundesländern, in denen man bisher eher schwach vertreten gewesen war. Besonders Salzburg und Vorarlberg hätten kräftig zugelegt. Hier habe sich das Kombipaket aus Inlands- und EU-Tarif sehr gut behaupten können. Im Plan sei auch das Geschäftskundensegment, in dem Orange innerhalb eines Jahres 7.000 Klein- und Mittelbetriebe dazugewonnen hat. Bei den Breitbandverkäufen wurde ein Plus von 60 Prozent auf 250.000 Kunden erzielt.
Nach wie vor in den Kinderschuhen steckt Mobile-TV. Fernsehen am Handy starte deswegen nicht durch, weil hier andere große Länder Österreich technologisch und regulatorisch weit hinterherhinken und die Handyhersteller daher kein Interesse haben die nötigen Endgeräte im großen Ausmaß und somit kostengünstig zur Verfügung zu stellen. Selbst wenn die Endgeräte gestützt würden seien sie noch immer so teuer wie ein kleiner Flatscreen-Fernseher, gab Krammer vor Journalisten zu bedenken.
Beschäftigungsgarantie für Orange-Mitarbeiter
Krammer bekräftigte noch einmal die seit längerem geltende Beschäftigungsgarantie für die 800 Orange-Mitarbeiter bis Jahresende. Eine seriöse Aussage für das Jahr 2010 lasse sich aber derzeit nicht geben, dazu müsse man das Weihnachtsgeschäft abwarten. Die Personalkosten würden aber lediglich 6 Prozent des Umsatzes ausmachen, da gäbe es viele andere Bereiche wo man ansetzen müsse. Außerdem kündigte Krammer eine Serviceoffensive an, und dazu brauche man ausreichend und gut motivierte Mitarbeiter.
Wichtig wäre aber auch eine gute Infrastrukturpolitik. Hier richtete Krammer nahezu schon flehend einen Appell an Verkehrsministerin Doris Bures (S), die "digitale Dividende" für die Mobilfunkbranche freizugeben. Darunter werden jene TV-Frequenzen verstanden, die durch die Umstellung auf Digital-TV nicht mehr benötigt werden.
Die Mobilfunker wollen damit den Breitbandausbau in ländlichen Gebieten vorantreiben, während die teilstaatliche Telekom Austria lieber ihr Glasfasernetz ausbauen würde. Allerdings sei dieser Festnetzausbau mit dem angekündigten Investitionsvolumen von 1 Mrd. Euro überhaupt nicht zu schaffen, gab Krammer zu bedenken.
"Wir wollen keine Förderungen, wir wollen nur die Frequenzen, bitte geben Sie sie frei", so Krammer in Richtung Bures. Zuletzt hatte es aus dem Verkehrsministerium geheißen, es werde wohl auch einen Teil der Frequenzen für die Handynetzbetreiber geben. Allerdings wird es dazu keine konkrete Entscheidung in dieser Legislaturperiode - also bis 2013 - geben. Die Vergabe selbst ist für 2015 vorgesehen. "Dann ist es ganz bestimmt zu spät", meint dazu Krammer und verweist auf andere EU-Länder, die hier schon viel weiter seien.