UPC fordert mehr Regulierung bei "letzter Meile"

Teilen

Der Telekom- und TV-Anbieter UPC sieht die Mitbewerber der Telekom Austria beim Netzausbau in den ländlichen Regionen benachteiligt und wünscht sich hier mehr Regulierung. Konkret geht es um die "letzte Meile", also die Verbindung vom Wählamt in den Haushalt. Diese besteht aus Kupferkabeln, wird aber nun von der Telekom Austria verstärkt durch Glasfaserleitungen ergänzt, die eine schnellere Datenübertragung erlauben. Die Mitbewerber des Ex-Monopolisten müssen aber bei entbündelten Leitungen weiterhin das komplette Kupfernetz der Telekom nutzen.

Das ist laut UPC ein klarer Wettbewerbsnachteil. "Eine weitere Entbündelung wäre somit sinnlos", sagte UPC-Austria Geschäftsführer Thomas Hintze im Gespräch mit der APA. Die Regulierungsbehörde RTR verweist auf laufende Gespräche mit den Betreibern zum weiteren Netzausbau in Österreich. Auch vonseiten der Telekom Austria hieß es, dass man den Dialog mit den Mitbewerbern suche und mit diesen künftig noch enger zusammenarbeiten wolle. Details wurden von beiden Seiten nicht genannt.

Zufriedener als mit dem Breitband-Internetausbau auf dem Land ist Hintze mit dem eigenen Geschäft. UPC habe trotz Wirtschaftskrise keine Kunden verloren, allerdings habe es bei den Umsätzen pro Kunde einen Rückgang gegeben. Grundsätzlich laufe das Telekomgeschäft antizyklisch, außerdem habe man in der Branche ja einige Erfahrung mit einer Krise, erinnerte Hintze an das Platzen der Telekom-Blase Anfang des Jahrtausends.

"Knochenarbeit ist angesagt"

Der Mitarbeiterstand von 1.100 soll heuer jedenfalls stabil bleiben. Zum Jahreswechsel 2008/09 hatte das Unternehmen den Abbau von 100 Mitarbeitern bekanntgegeben, darüber hinaus ist demnach nichts geplant. Das wichtigste sei, weiter zu wachsen, das sichere die Arbeitsplätze am besten ab. "Wir werden weiter investieren, Knochenarbeit ist angesagt", so Hintze.

So will der UPC-Austria-Boss das Angebot bei "Video on Demand" ausbauen. Es habe sich gezeigt, dass die Kunden besonders an aufgezeichneten Sendungen interessiert wären - hier in erster Linie an ORF-Eigenprodukten wie etwa Satiresendungen. Entsprechende Verhandlungen mit dem ORF seien in der Finalisierung, so Hintze. Außerdem soll der Geschäftskundenbereich ausgebaut werden, in dem die Telekom Austria bisher ein "de facto"-Monopol habe.

Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.