"Wiener Zeitung" übernimmt "help.gv.at"

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Die "Wiener Zeitung" übernimmt am 1. September die redaktionelle Leitung des Behörden-Informationsportals "http://help.gv.at". Auf der Internetplattform können seit 1997 Informationen über Behördenwege zu rund 100 Lebenssituationen wie etwa Schwangerschaft, Heirat oder den jährlichen Steuerausgleich eingeholt werden. Ab 1. Jänner 2010 betreibt die Zeitung außerdem im Auftrag der Republik ein neues One-Stop-Shop-Portal für Unternehmer.

Bisher waren unternehmenstechnische Angelegenheiten ebenfalls unter "help.gv.at/business" abrufbar. Dies soll künftig abgespaltet und zu einem "echten Unternehmensportal ergänzt" werden, sagte der Geschäftsführer der "Wiener Zeitung", Karl Schiessl, der APA. Die Einrichtung des Onlineportals wurde im Frühjahr dieses Jahres von der Politik beschlossen. Die "Wiener Zeitung", die zu 100 Prozent der Republik gehört, wurde von Kanzleramt und Finanzministerium mit der Gestaltung des neuen Portals beauftragt. Wie der neue Onlineauftritt heißen soll, wird derzeit noch überlegt, so Schiessl.

Software und Design für die Websites werden weiterhin vom Bundesrechenzentrum kommen, die Mitarbeiter der "Wiener Zeitung" sind für den Inhalt zuständig, sagte der Geschäftsführer. Für den neuen Aufgabenbereich hat die "Wiener Zeitung" ihr Personal um fünf Mitarbeiter aufgestockt, die allerdings nicht im Stammhaus am Wiedner Gürtel sondern am Minoritenplatz beim Frauenministerium untergebracht sind. Die Leitung des Teams hat Rechtsexpertin Barbara Auracher-Jäger inne.

Die Juristin will "help.gv.at" auf längere Sicht "juristisch und redaktionell auf neue Beine stellen", vorerst soll es aber so bleiben, wie es ist. Das Unternehmerportal, das sich vor allem an Klein- und Mittelunternehmen sowie Einpersonenunternehmen richtet, soll der "help.gv.at"-Website nachempfunden werden. Zu finden sind dort ab Jänner Informationen zum Beispiel darüber, wie ein Gewerbe anzumelden ist, wie man zu einer Steuer- oder Sozialversicherungsnummer kommt. Das Basisteam von derzeit fünf Mitarbeitern dürfte im kommenden Jahr noch um das doppelte aufgestockt werden, so Auracher-Jäger zur APA.

Schwergewicht liegt auf One-Stop-Lösungen

Auch wenn die "Wiener Zeitung" die redaktionelle Betreuung von "help.gv.at" übernimmt, bleibt das Behörden-Informationsportal weiter in der Hand des Bundeskanzleramts, hielt Manfred Matzka, Sektionschef im Bundeskanzleramt, fest. Schon bisher wurde der redaktionelle Inhalt von einer externen Firma bearbeitet, ab 1. September wird die republikeigene Zeitung damit betraut. Im Zuge dessen soll die Website noch kundenfreundlicher werden und "ganz stark das Gewicht auf One-Stop-Lösungen legen".

Es gehe darum, gewisse Lebenssituationen so zu gestalten, "dass man nicht von einer Behörde zur anderen laufen muss, sondern mit einem Kontakt alles erledigen kann. Es sollen nicht die Leute laufen, sondern die Akten", so Matzka. Ähnlich werde auch das neue Unternehmerportal gestaltet, das von Kanzleramt und Finanzministerium gemeinsam betrieben wird und im Jänner 2010 online gehen soll.

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