Die Energie AG Oberösterreich hat beim EBIT im Ende September abgelaufenen Geschäftsjahr 2008/09 einen Rückgang um 35,6 % auf 105,5 Mio. Euro hinnehmen müssen. Das Konzern-EGT ist von 143,3 auf 90,6 Mio. Euro gesunken. Der Umsatz ist um fast 19 % auf 1,806 Mrd. Euro (Plan: 22 %) gewachsen - unter anderem durch die Übernahme der Mehrheit an der OÖ. Ferngas AG.
Trotzdem ist es laut Generaldirektor Leo Windtner das drittbeste Ergebnis und angesichts des schwierigsten Wirtschaftsjahres in der Geschichte des Unternehmens "mehr als respektabel". Die Wirtschaftskrise habe auf Nachfrage und Erträge beim Strom- und Entsorgungsgeschäft gedrückt.
Im Industriekundensegment sei der Stromabsatz um 17 % gesunken. Deswegen hätten langfristig im Voraus eingekaufte Strommengen mit deutlichen Verlusten auf den Termin- und Spotmärkten vermarktet werden müssen.
Im Bereich Entsorgung, der von der AVE wahrgenommen wird, sind durch die Wirtschaftskrise die Mengen zurückgegangen, ebenso die Preise für Wertstoffe wie Altpapier - von früher 100 auf aktuell 10-15 €/t - und Altmetall. Die positive Ergebnisentwicklung in den CEE-Ländern habe die massiven Rückgänge auf den Märkten Österreich und Deutschland nur teilweise ausgleichen können, bilanzierte Windtner.
Troubles beim Kunststoff-Recycling bei der voestalpine
Die Anlage für die Pelletierung von Kunststoffabfällen in einem Joint Venture mit der voestalpine steht derzeit nach einem Brandschadensfall still. In der Bilanz ist eine Sonderabschreibung von 9 Mio. Euro enthalten. Die voest wolle aber die Pellets, weil das Material allen anderen überlegen sei. In Verhandlungen der Vorstände beider Unternehmen soll im Jänner ein Kompromiss für das weitere Vorgehen erzielt werden. Dennoch sei die AVE kein "Sanierungsfall", kommentierte Windtner entsprechende Mediengerüchte. Im Vergleich zu Mitbewerbern liege die AVE gut.
Im laufenden Geschäftsjahr verzeichnet Windtner seit 2 Monaten einen höheren Strombedarf bei den Industriekunden als vor einem Jahr. Die veranschlagten Budgetziffern 1,9 Mrd., EBIT 128 Mio. Euro sollten übertroffen werden. Damit sollte das Unternehmen auf den Pfad eines mittelfristigen Wachstums mit unter anderem 250 Mio. Investitionen pro Jahr (heuer: 217 Mio. oder -21,9 %) wieder zurückkehren.
Geplant sei unter anderem ein Ausbau der Wasserkraft mit Lauf- und Pumpkraftwerken, um die Klimaziele zu erreichen und zum Ausgleich bei Versorgungsschwankungen bei der Alternativen Energieproduktion. Der Cross-Border-Leasing-Deal für das Leitungsnetz sei im Zuge der Finanzkrise im März vorzeitig und im Geschäftsjahr mit einem Vorteil von 9,6 Mio. Euro, sowie insgesamt mit einem Erfolg von 58 Mio. Euro beendet worden. Das CBL für einen Teil des Kraftwerksparks sei abgesichert worden.