Die Wahrscheinlichkeit, dass es in Österreich in den kommenden 5 Jahren zu einem Blackout kommt, liegt laut Bundesheer bei fast 100 Prozent. Der Handelsverband rüstet sich.
Zwei Großstörungen im europäischen Stromversorgungssystem im vergangenen Jahr haben laut Handelsverband Österreich daran erinnert, "dass es trotz aller Sorgfalt keine hundertprozentige Sicherheit gibt". Nun hat der Handelsverband gemeinsam mit der Österreichischen Gesellschaft für Krisenvorsorge (GfKV) einen umfassenden Blackout-Ratgeber für den Handel herausgegeben.
Die Folgen eines Blackouts wären für die Gesellschaft, Wirtschaft und den Handel katastrophal, so der Handelsverband. Würde der Strom hierzulande für 24 Stunden ausfallen, läge der volkswirtschaftliche Schaden laut Berechnungen der JKU Linz bei mindestens 1,2 Milliarden Euro", sagt Handelsverband-Geschäftsführer Rainer Will.
Schock-Prognose des Bundesheers
Laut Bundesheer liegt die Wahrscheinlichkeit, dass es in den nächsten fünf Jahren zu einem größeren, überregionalen Stromausfall in Österreich kommen wird, bei fast 100 Prozent. Ein Blackout würde nicht nur zu einem großflächigen Stromausfall führen, sondern fast alle Infrastruktur- und Versorgungsleistungen betreffen, es würde schlagartig nichts mehr funktionieren. Daher ist ein solches Ereignis auch nicht mit Stromausfällen, wie wir sie auch in Österreich nach heftigen Unwettern kennen, vergleichbar. Während nach lokalen oder regionalen Stromausfällen ziemlich rasch wieder alles wie gewohnt funktioniert, würde die Wiederherstellung der gewohnten Versorgung nach einem überregionalen Ereignis oder auch in Folge einer Gas- und Strommangellage wesentlich länger dauern, was häufig unterschätzt wird.
"Bei einem Blackout spielt der Lebensmittelhandel als Kritische Infrastruktur und Nahversorger eine zentrale Rolle. Daher ist die Vorbereitung auf ein Blackout Teil der Krisen- und Notfallpläne der Händler. Die Corona-Pandemie hat die Dringlichkeit nochmal verstärkt. Die Vorbereitung auf ein Blackout geht Hand in Hand mit dem Ausbau autarker grüner Stromquellen aus Photovoltaik und Windenergie. Eine verstärkte Zusammenarbeit mit den Bundeseinrichtungen und den Länderorganisationen muss das Ziel sein, um eine geordnete Verteilung der Lebensmittel im Krisenfall sicherzustellen", sagt Robert Spevak, Leiter des Handelsverband-Ressorts "Sicherheit im Handel" und Abteilungsleiter Revison und Sicherheit bei Metro Österreich abschließend.