Deal genehmigt

Erste Group darf bei Santander Polska einsteigen

Die Erste Group hat grünes Licht für den milliardenschweren Einstieg bei der polnischen Santander Bank Polska erhalten. 

Die polnische Finanzaufsicht KNF genehmigte den im Mai angekündigten Kauf, wie die Behörde am Mittwoch mitteilte. Die Erste Group erwirbt für 6,8 Mrd. Euro einen Anteil von 49 Prozent an der polnischen Tochter der spanischen Bank Santander. Es handelt sich um eine der größten grenzüberschreitenden Bankentransaktionen in Europa in den vergangenen Jahren.

Damit wird die Erste Group zum größten Aktionär und erhält die faktische Kontrolle, ohne jedoch ein Pflichtangebot an die übrigen Aktionäre auslösen zu müssen. Rund 37,8 Prozent der Anteile befinden sich im Streubesitz, die restlichen 13 Prozent hält Santander. Die polnische Tochter soll vollständig in die Bilanz der Erste Group integriert werden und einen neuen Namen erhalten. Finanziert wird der Zukauf ausschließlich aus Eigenmitteln. Dafür verzichtet die Bank unter anderem auf ein geplantes Aktienrückkaufprogramm und senkt die Ausschüttungsquote für das Geschäftsjahr 2025 temporär.

Lange verfolgtes strategisches Ziel

Für die Erste Group ist der Einstieg in Polen ein lange verfolgtes strategisches Ziel. "Nach Jahren und Monaten des Redens über den Eintritt in den polnischen Markt setzen wir ihn endlich um", hatte Bankchef Peter Bosek bei der Ankündigung des Deals gesagt. Die Santander Bank Polska ist nach zwei Staatsbanken die drittgrößte Bank des Landes mit einem Marktanteil von über acht Prozent. Die Kundenzahl der Erste Group wächst durch die Übernahme um rund 36 Prozent auf etwa 23 Millionen.

Die Wiener erwarten sich von dem Zukauf einen deutlichen Gewinnsprung. Für 2026 rechnet die Bank mit einem Anstieg des Gewinns je Aktie von über 20 Prozent. Die harte Kernkapitalquote (CET1) soll nach dem Deal über 13,5 Prozent betragen. Die Santander Bank Polska gilt als profitabel: Im dritten Quartal übertraf sie mit einem Nettogewinn von 1,89 Milliarden Zloty (rund 450 Millionen Euro) die Erwartungen der Analysten.

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