EU-Kommission sagt mehr Geld für Milchsektor zu

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Die EU-Kommission hat bestätigt, dass es 2010 mehr Geld für den Milchsektor geben wird.

Zur Forderung von 20 EU-Agrarministern beim Wiener Milchgipfel vom Vortag, wonach es 300 Mio. Euro mehr für 2010 geben müsste, erklärte ein Kommissionssprecher am Dienstag (13.10.), man müsse sich genau ansehen, was das Ziel der 20 EU-Länder sei.

"Wenn es mehr Geld für den Milchsektor gibt, gibt es weniger für andere Bereiche", sagte der Kommissionssprecher. Es gebe auch die Möglichkeit des Transfers von Geld von einem Sektor zu einem anderen Bereich. Diese Möglichkeit würden derzeit einige EU-Länder bereits nutzen.

Zudem könnte auch ein Teil der Konjunkturpakete genützt werden, um dem Milchsektor zu helfen. Aber zunächst müsse man sich einmal den Vorschlag der 20 EU-Länder anschauen. Beim Agrarministerrat kommenden Montag werde das Thema natürlich erörtert, kündigte der Sprecher an.

Von der heimischen IG-Milch wird der Vorschlag der 20 EU-Agrarminister kritisch gesehen. Aufgerechnet auf die europäische Milchmenge handle es sich bei dieser Summe um einen Betrag von 0,2 Cent je kg Milch oder für den österreichischen Durchschnittsbetrieb pro Jahr um 140 Euro, wenn das Geld an die Bauern gezahlt werden würde, hieß es.

Die in Wien versammelten 20 EU-Landwirtschaftsminister - darunter jene der großen Agrarländer Deutschland und Frankreich - repräsentieren 95 % der EU-Milchbetriebe und 75 % der EU-Milchmenge. Konkret wollen diese Länder von der EU 300 Mio. Euro 2010 zusätzlich für Maßnahmen zur Unterstützung des Milchmarktes einplanen. Dazu sei eine Abänderung des EU-Budgets in Form eines Nachtragshaushalts notwendig. Das Geld soll von den EU-Länden bereitgestellt werden.

Für Österreich bedeutet dies 4-6 Mio. Euro an zusätzlicher Belastung, hatte Landwirtschaftsminister Berlakovich nach dem Wiener Milchgipfel erklärt. Frankreich müsse dafür 60 Mio. Euro an Zusatzkosten bereitstellen.

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