EU legt Bananenstreit mit Lateinamerika bei

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Die EU hat den seit 1993 schwelenden Bananenstreit um Einfuhrzölle mit den Staaten Lateinamerikas beigelegt. Laut EU-Außenhandelskommissarin Ferrero-Waldner ist dies durch die Paraphierung von Abkommen mit den Staaten Lateinamerikas und den USA bei der WTO gelungen.

"Das ist ein wichtiger Impuls für den Abschluss der Doha-Runde" in den Welthandelsgesprächen, sagte Ferrero-Waldner. Der Bananenstreit habe die globalen Handelsbeziehungen seit langem stark belastet.

Die EU wird laut dem paraphierten Abkommen ihre Einfuhrzölle auf Bananen aus Lateinamerika in Etappen kürzen, nämlich von derzeit 176 Euro auf 114 Euro pro Tonne bis frühestens 2017, sagte Ferrero-Waldner. Die lateinamerikanischen Staaten hätten sich im Gegenzug bereiterklärt, keine weiteren Importtarifkürzungen von der EU zu verlangen und den Bananenstreit in der WTO für beendet zu erklären, sagte die Kommissarin.

Auch die Staaten Afrikas, der Karibik und des Pazifik (AKP-Länder) hätten von der EU garantiert bekommen, dass es keine weiteren Kürzungen beim Bananentarif in der Doha-Runde mehr geben werde, sagte die Kommissarin. Außerdem hätten sich die USA in einem Abkommen bereiterklärt, dass der Bananenstreit in der WTO beigelegt wird.

2008 hat die EU nach Angaben von Ferrero-Waldner mehr als 5,4 Mio. t Bananen konsumiert, davon habe die EU 4,8 Mio. t importiert. Ferrero-Waldner sagte, durch den Deal und die damit verbundene Reduktion der Zölle werde sich der Bananen-Konsum in der EU voraussichtlich langsam erhöhen. Die EU-Staaten und das Europaparlament müssen den Deal noch beschließen, auch die WTO-Generalversammlung muss ihn noch formal annehmen.

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