Ex-BAWAG-Chef Walter Flöttl gestorben

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Der frühere langjährige Generaldirektor der BAWAG, Walter Flöttl, ist am 8.12. nach langer Krankheit im Alter von 85 Jahren gestorben. Die Rolle des Ex-BAWAG-Generals in der früheren Arbeiterbank wurde im Zuge des BAWAG-Prozesses um vertuschte Fehlspekulationen seines Sohnes Wolfgang Flöttl wieder diskutiert.

Walter Flöttl wurde am 13. Jänner 1924 geboren. Er begann seine Banker-Karriere im Jahr 1950 bei der damaligen Arbeiterbank. Seit 1968 war er im Vorstand, 1972 wurde er zum Generaldirektor bestellt, seit 1981 fungierte er als Vorsitzender des Vorstands der Bank für Arbeit und Wirtschaft AG. Bis zu seinem beruflichen Abschied im Mai 1995 prägte Flöttl das Bild der BAWAG auf dem Wiener Finanzplatz. Der Kommerzialrat und "General" war bekannt für seinen dementsprechenden Führungsstil.

Wenngleich er bei so mancher Transaktion in der heimischen Wirtschaft als heimlicher Drahtzieher galt (etwa bei dem Megadeal Konsum-Migros), gefiel sich Walter Flöttl in der langjährigen Bankenstrukturdiskussion am besten in der Zuschauerrolle. Mehr als einmal brachte die BAWAG unter Flöttl die Konkurrenz durch ihre Bewegungen an der Zinsfront in Zugzwang.

Zum Ende seiner Amtszeit schlitterte der Konsum mit großen Schulden in die Pleite. Die umstrittenen Karibik-Spekulationen Anfang der 90er-Jahre warfen gegen Ende von Flöttls Amtszeit noch einen Schatten auf seine Karriere, als die Geschäfte der Bank mit Flöttls Sohn Wolfgang bekannt wurden.

In seinem Ruhestand widmete sich Flöttl seinen Hobbies klassischer Musik, Fotografie und dem Sammeln bildender Kunst. Als großer Anhänger klassischer Musik mit Mozart-Faible war er Stammgast bei den Salzburger Festspielen. Seine Liebe zur bildenden Kunst führte 1972 zur Gründung der BAWAG-Foundation. Flöttl war verheiratet, er hatte eine Tochter und einen Sohn.

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