Die US-Notenbank denkt trotz zunehmender Anzeichen für eine konjunkturelle Erholung nach wie vor nicht an einen geldpolitischen Kurswechsel. Der Leitzins werde noch "für eine längeren Zeitraum außerordentlich niedrig" bleiben, erklärte die Federal Reserve (Fed) am Mittwoch in Washington nach einer Sitzung des Offenmarktausschusses.
Den Zielsatz für Tagesgeld, die Fed Funds Target Rate, beließen die Notenbanker in einem Korridor von 0 bis 0,25 Prozent. Analysten hatten dies erwartet.
Nach Ansicht der Zentralbank hellt sich die konjunkturelle Lage in den Vereinigten Staaten zunehmend auf. Die Aktivität der Wirtschaft habe sich weiter erhöht, und auch der private Konsum scheine etwas zuzulegen, hieß es in dem Begleitkommentar zum Zinsbeschluss.
Allerdings bleibe die Lage am Arbeitsmarkt eine starke Belastung für die Verbraucher. Viele Firmen würden nach wie vor Personal abbauen und Investitionen kürzen, allerdings habe sich das Tempo des Abbaus verlangsamt, so die Einschätzung der Fed.
Analysten zeigten sich in ersten Reaktionen wenig überrascht von der Lagebeurteilung der Notenbank. Sie hatten vor allem darauf geachtet, ob sich die Formulierung beim Ausblick auf die weitere Zinspolitik ändern würde oder nicht. Da die Fed hier keine Änderungen vornahm, gehen viele Experten nun davon aus, dass sie im Dezember dazu übergehen könnte, die Märkte auf eine härtere geldpolitische Gangart und höhere Zinsen im kommenden Jahr einzustimmen.