Nach dem Einbruch der US-Börsen haben auch die Aktienmärkte in Fernost deutliche Verluste verzeichnet. Anhaltende Sorgen über eine Ausbreitung der griechischen Schuldenkrise sorgten am Freitag für Pessimismus unter den Händlern.
Griechenland erinnerte Investoren an die Folgen des Kollapses der US-Investmentbank Lehman Brothers, der die weltweite Finanzkrise beschleunigte. Dazu kamen Spekulationen, dass ein Systemfehler die Talfahrt am US-Markt ausgelöst haben könnte, bei der der Dow-Jones-Index zeitweise fast 1.000 Punkte in die Tiefe rauschte. Dies alles zusammen sorge für eine miserable Stimmung an den Börsen, sagte ein japanischer Händler.
In Tokio gaben besonders Exportwerte wie der Kamerahersteller Canon und Autobauer Honda nach, weil der Euro auch zum Yen unter Druck geraten war. Allerdings halfen die geringeren Verluste an der Börse in Shanghai und die Kursgewinne einiger US-Titel im nachbörslichen Handel die Verluste einzugrenzen. Der 225 Werte umfassende Nikkei-Index schloss 3,1 % tiefer bei 10.364 Punkten auf dem tiefsten Stand seit zwei Monaten. Im Handelsverlauf hatte der Index zeitweise über 4 % eingebüßt. Der breiter gefasste Topix sank um 2,6 % auf 931 Punkte.
Der Aktienmarkt in Shanghai verlor knapp 2 % auf 2.687 Punkte nach. Der Index hatte am Vortag seinen zweitgrößten prozentualen Tagesverlust im laufenden Jahr verzeichnet. Grund waren weitere Anzeichen für eine Schwäche des Immobiliensektors. Der Leitindex in Hongkong fiel um 0,7 %. Eingegrenzt wurden die Verluste durch Schnäppchenjäger. Diese deckten sich vor allem mit einigen jüngst deutlich gefallenen Banken- und Immobilientiteln ein.
Auch die übrigen Börsen in Fernost gaben nach. Der Leitindex in Südkorea schloss auf dem tiefsten Stand seit zwei Monaten. Taiwan und Singapur notierten ebenfalls tiefer.
Die US-Aktienmärkte erlitten am Donnerstag die größten prozentualen Verluste seit April 2009. Der Dow-Jones-Index rauschte zeitweise um fast 1.000 Punkte in die Tiefe, der größte Einbruch während eines Handelstages in seiner Geschichte, erholte sich jedoch kurz danach wieder etwas und schloss 3,2 % oder 347 Punkte im Minus .
Die Finanzminister der G-7 wollen noch am Freitag über die Schuldenkrise Griechenlands beraten. Der Euro erholte sich nach der Ankündigung zum Dollar und zum Yen etwas. Am Donnerstag hatten Sorgen über die Folgen der Griechenland-Krise die europäische Gemeinschaftswährung auf den tiefsten Stand seit 14 Monaten.