Die Anleger geben sich in Kauflaune, am Dienstag lag der Wiener Leitindex ATX mehr als zwei Prozent im Plus – doch das bleibt nicht mehr lange so, meinen die Experten der Erste Bank. Sie erwarten im Verlauf des Juli und August Druck auf die Aktienkurse. Der ATX könnte von seiner jetzigen Höhenlage um 2.050 bis 1.800 runtergehen.
„Wir haben in den letzten Monaten eine Bärenmarktrallye erlebt, jetzt ist sie vorbei“, sagt Erste-Chefanalyst Fritz Mostböck. Die Wirtschaftskrise zeige zwar Anzeichen des Ablaufens, doch das Jahr 2009 werde einen Rückgang der Gewinne der ATX-Unternehmen um 25 Prozent bringen.
Das gilt es erst einmal zu verdauen. Auch sind Aktien nicht mehr im Vergleich zu Staatsanleihen unterbewertet, so Mostböck. Aktien-Investoren müssen aber nicht betrübt werden: Die Herbstmonate werden für die Wiener Börse heißer als der Sommer, denn dann sind sogar „zweistellige Zuwachsraten“ drin. Der ATX peilt 2.100 Punkte bis Jahresende und 2.400 Punkte in der ersten Hälfte 2010 an, meinen die Experten. Wien habe sich heuer im internationalen Vergleich bereits als Outperformer gezeigt.
OMV und Verbund steigen
Bis dahin aber, meint Erste-Aktienexperte Günther Artner, sind Anleger besser beraten, die auf defensive Werte setzen. Empfohlen werden die Energieversorger OMV und Verbund, außerdem Wachstumswerte wie Intercell und Kapsch TrafficCom.