Der starke Kursaufschwung an den Aktienmärkten hat die Experten überrascht: Es gibt viel Geld im Markt, die Kauflaune sollte anhalten.
Der Hochsommer ist da, doch die Sommerflaute an der Börse ist nicht hereingebrochen – im Gegenteil: Statt wie erwartet nachzugeben, haben die Kurse sich zu neuen Höhen aufgeschwungen. Der Leitindex der Wiener Börse, der ATX, hat in den letzten drei Wochen 11,15 Prozent zugelegt.
Optimismus wieder da
International war es teilweise noch heftiger: An der Frankfurter Börse stiegen die Kurse sogar 15 Prozent. Nicht nur viele Investoren, auch die Analysten der großen Banken wurden von diesem Ausbruch der Kauflaune überrascht. Erste Group-Experte Günther Artner meint etwa: „Zur erwarteten Korrektur ist es nicht gekommen.“
Man habe unterschätzt, wie viel Geld „derzeit bei den Anlegern vorhanden ist, das bei den niedrigen Zinsen einen neuen Hafen sucht“. Alle großen Weltbörsen haben nun ihre Jahreshöchststände überschritten, ein Signal, dass kleine wie große Anleger nicht ignorieren können.
Und es wird mit den Kursen im Sommer noch weiter hinaufgehen, erwartet Artner. Danach könnte der ATX bis Jahresende (nach einer leichten Korrektur im weiteren Verlauf, die die Erste weiterhin erwartet) eher oberhalb von 2.100 Punkten zu liegen kommen, und nächstes Jahr sind 2400 Punkte drin. In Wien war die Erste-Aktie selbst gestern nach guten Halbjahreszahlen stark nachgefragt.