Wiener Börse

ATX schließt deutlich im Minus

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Intercell-Kurs bricht um über 20 Prozent ein; Telekom kauft kroatische B.net.

Die Wiener Börse hat am Mittwoch bei gutem Volumen mit tieferen Notierungen geschlossen. Der ATX fiel 32,43 Punkte oder 1,19 % auf 2.701,86 Einheiten. Damit lag die tatsächliche Entwicklung des Leitindex rund 18 Punkte unter der heutigen Händlerprognose im APA-Konsensus von 2.720 Punkten.

Für Aufsehen sorgten vor allem Intercell-Titel, bis Handelsschluss brachen die Aktien um 22,19 % auf 4,04 Euro ein. Das Unternehmen stellte heute nach den Rückschlägen in der Vergangenheit eine neue Geschäftsstrategie vor. Diese sieht unter anderem Kosteneinsparungen bei der Forschung sowie eine Steigerung des Umsatzes bei dem Enzephalitis-Impfstoff "Ixiaro" vor. Gemeinsam mit Novartis will Intercell "Ixiaro" auch in den USA vermarkten.

In diesem Zusammenhang wurde auch bekanntgegeben, dass eine gemeinsam mit Merck durchgeführte Studie für den Impfstoffkandidaten S. Aureus eingestellt wird. Dies sorgte Händlern zufolge für große Unsicherheit unter den Investoren. Das Tagestief schrieben die Papiere gegen Mittag bei 3,56 Euro, das entspricht einem Kurssturz von 31,48 %. Im Verlauf eines Jahres hat die Intercell-Aktie schon gut drei Viertel ihres Werts eingebüßt. Bereits im Dezember 2010 hatte die Einstellung der Entwicklung eines Reisedurchfall-Impfpflasters für massive Kurseinbußen bei Intercell gesorgt.

Den Analysten der Raiffeisen Centrobank zufolge ist die neue Strategie von Intercell jedoch mit einigen Unsicherheitsfaktoren behaftet, welche nicht ausschließlich in der Hand des Intercell-Managements seien. Sollten sich beispielsweise die Ixiaro-Umsätze oder die Zusammenarbeit mit Novartis nicht wie erwartet entwickeln, könnte der Erfolg der Strategie gefährdet sein, hieß es. Für 2012 strebt Intercell einen positiven Produkt-Cashflow an.

Nachrichten gab es auch von EVN. Der Versorger hat bekanntgegeben, gemeinsam mit Wien Energie 26 % an der Verbund Innkraftwerke GmbH zu erwerben. Der EVN-Aufsichtsrat habe dem Kauf von 13 % zugestimmt. Ebenfalls 13 % gehen an die Wien Energie. EVN beschlossen den Handelstag mit einem Minus von 2,38 % bei 12,50 Euro.

Die Telekom Austria kündigte am Nachmittag an, über ihre kroatische Tochter Vipnet von der burgenländischen BEWAG den kroatischen Kabelanbieter B.net um 93 Mio. Euro zu kaufen. Der Kaufpreis werde aus dem Cash-Flow bezahlt. Mit der Übernahme will die Vipnet Produktbündel mit Festnetz, Breitband, Mobilkommunikation und TV aus einer Hand ermöglichen, hieß es. Telekom Austria büßten 1,02 % auf 8,70 Euro ein.

Unter den Verlierern waren auch Flughafen Wien zu finden. Die Wertpapierexperten der Citigroup haben ihr Kursziel für die Papiere von 50 auf 41 Euro nach unten revidiert. Die Anlageempfehlung "hold" wurde beibehalten. Begründet wurde die Neueinschätzung mit den deutlich höher als erwartet ausgefallenen Personalkosten im ersten Quartal 2011. Flughafen Wien gingen mit einem Minus von 4,94 % auf 36,75 Euro aus der Sitzung.
 

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