Wiener Börse

ATX schließt deutlich schwächer

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Der ATX fiel 45,68 Punkte oder 2,00 Prozent auf 2.240,62 Einheiten.

Die Wiener Börse hat am Dienstag deutlich tiefer geschlossen. Der ATX fiel 45,68 Punkte oder 2,00 Prozent auf 2.240,62 Einheiten. Damit lag die tatsächliche Entwicklung des Leitindex rund 19 Punkte unter der heutigen Händlerprognose im APA-Konsensus von 2.260 Punkten.

Zum Vergleich die wichtigsten Börsenindizes um 17.30 Uhr: Dow Jones/New York -0,89 Prozent, DAX/Frankfurt -2,11 Prozent, FTSE/London -1,98 Prozent und CAC-40/Paris -2,42 Prozent.

Marktbeobachtern zufolge ließ die Angst vor einer Zinswende in die USA die Anleger ihre Aktienportfolios zurückfahren. Das "Wall Street Journal" hatte am Montagabend über eine mögliche Weichenstellung in Richtung Zinserhöhung schon auf der Fed-Sitzung nächste Woche berichtet. Das habe die Anleger aufhorchen lassen, sagte ein Marktanalyst. Zudem belastet der schwache Ölpreis, Turbulenzen an den griechischen Finanzmärkten und die Sorgen um die chinesische Wirtschaft das Sentiment. Die Börse in Schanghai hatte heute ihren größten Einbruch seit fünf Jahren erlitten.

In Wien sackten OMV 2,40 Prozent auf 21,59 Euro ab und Schoeller-Bleckmann knickten 3,29 Prozent auf 60,25 Euro ein. Europaweit sorgte der fallende Ölpreis für hohe Verluste im Energiesektor.

Auch die weiteren Schwergewichte notierten tiefrot. Erste Group verloren 2,85 Prozent auf 21,14 Euro. Die Bank wird wegen des erwarteten Verlusts für 2014 keine Zinsen und Ausschüttungen auf noch ausstehende Ergänzungskapitalanleihen zahlen, auch auf Hybridkapitalinstrumente gibt es keine Kuponzahlungen. Raiffeisen sanken 2,33 Prozent auf 15,50 Euro und Immofinanz verbilligten sich 3,87 Prozent auf 2,26 Euro.

An der Indexspitze befestigten sich hingegen Zumtobel 3,66 Prozent auf 17,00 Euro. Der Vorarlberger Leuchtenhersteller hat Umsatz und Ergebnis im ersten Halbjahr 2014/15 gegenüber der Vorjahresperiode weiter gesteigert. Die Verkaufserlöse stiegen um 4,7 Prozent auf 663,2 Mio. Euro, der Periodengewinn legte um 57,2 Prozent auf 28,9 Mio. Euro zu, teilte der Konzern am Dienstag mit.

Die Experten der UBS hoben das sichtbare und glaubwürdige Sparprogramm positiv hervor, das schon auf die Halbjahresergebnisse gewirkt hätte. Daher sollte Zumtobel seine Margenziele für 2015 am oberen Ende erreichen. Auch für die nächsten Jahre sind die Analysten optimistisch, sofern der Leuchtenkonzern weiterhin den Rückgang bei traditionellen Leuchtmittel mit Innovationen wie LED-Produkten ausgleichen kann.

Der Wiener Mautsystem-Anbieter Kapsch TrafficCom hat in Australien einen laut Eigenangaben großen Auftrag an Land gezogen. Über das Ordervolumen sei Stillschweigen vereinbart worden, sagte eine Sprecherin auf APA-Anfrage. Der "signifikante Kapsch-Anteil" des Auftragswertes bewege sich "im zweistelligen Euro-Millionenbereich", also zwischen 10 und 99 Mio. Euro. Die Aktien verbilligten sich dennoch um klare 4,70 Prozent auf 19,15 Euro.
 

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