Wiener Börse

ATX schließt klar im Minus

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Der ATX fiel 26,19 Punkte oder 1,17 Prozent.

Die Wiener Börse hat am Donnerstag schwächer geschlossen. Der ATX fiel 26,19 Punkte oder 1,17 Prozent auf 2.208,31 Einheiten. Damit lag die tatsächliche Entwicklung des Leitindex rund 20 Punkte unter der heutigen Händlerprognose im APA-Konsensus von 2.228 Punkten.

Zum Vergleich die wichtigsten Börsenindizes um 17.30 Uhr: Dow Jones/New York +1,18 Prozent, DAX/Frankfurt +0,81 Prozent, FTSE/London -0,36 Prozent und CAC-40/Paris +0,15 Prozent.

Nachdem der ATX bereits im Frühhandel den meisten europäischen Aktienbörsen ein wenig hinterher hinkte, weitete sich der Abstand zu den übrigen Handelsplätzen im weiteren Verlauf stärker aus. Vor allem die schwachen Ölpreise und die folglich erhöhte Furcht vor einer Deflation laste auf den Aktienmärkten, hieß es.

Dabei wurden neue Geldspritzen durch die Europäischen Zentralbank (EZB) am Vormittag etwas wahrscheinlicher: Denn die langfristigen Refinanzierungsgeschäfte der EZB erfreuten sich auch in ihrer zweiten Runde mäßiger Nachfrage. Wie die EZB mitteilte, wollen insgesamt 306 Banken auf Langfristkredite in Höhe von 129,8 Milliarden Euro zurückgreifen. Das ist weniger als Bankvolkswirte mit knapp 150 Milliarden Euro erwartet hatten. Das geringe Interesse an den insgesamt 400 Milliarden Euro großen Refinanzierungen erhöht laut Analysten die Wahrscheinlichkeit, dass die EZB schon bald ungewöhnliche Maßnahmen wie den Ankauf von Staatsanleihen beginnen könnte.

Leichte Unterstützung lieferte den Börsen in Europa am Nachmittag die Wall Street, die nach soliden US-Konjunkturdaten fester eröffnet hatte. Denn die US-Einzelhändler starteten stark ins Weihnachtsgeschäft und steigerten ihre Umsätze so klar, wie seit acht Monaten nicht mehr. Zudem fielen die Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe leicht, während Experten eine Stagnation erwartet hatten. Dies verhalf manch anderen europäischen Indizes zu einem kleinen Plus, der ATX grenzte sein Minus immerhin noch etwas ein.

Unter den Einzelwerten rückte die Aktie der EVN in den Fokus: Der niederösterreichische Versorger hat im Gesamtjahr 2013/14 einen Verlust von 299 Mio. Euro gemacht, nach einem Vorjahresgewinn von 109,3 Mio. Euro. Neben dem milden Winter hätten vorrangig Wertminderungen von 269,5 Mio. Euro dazu beigetragen, hieß es seitens der EVN. Trotzdem wolle man wieder eine Dividende von 42 Cent je Aktie zahlen. Die EVN-Aktie verlor 0,39 Prozent auf 10,19 Euro.

Für das neue Geschäftsjahr 2014/15 (per 30.9.) ist man bei der EVN optimistisch und rechnet mit einem über dem "Normaljahr" 2012/13 liegenden Konzernergebnis. Die Analysten der Deutschen Bank sahen in einer ersten Reaktion auf das niederösterreichische Zahlenwerk keinen Anlass zur Änderung und haben ihre neutrale Empfehlung "Hold" und ihr Kursziel von 11 Euro bestätigt.

Gekürzt haben die Deutsche-Bank-Experten hingegen ihr Kursziel für die Aktien der OMV, und zwar von 31 auf 28 Euro. Ihr Votum lautet weiter "Hold". OMV zählten mit einem Minus von 2,51 Prozent auf 21,00 Euro zu den größten Verlierern in Wien, ebenso wie die Papiere des Branchenkollegen SBO mit minus 4,53 Prozent. Schwächster Wert waren die Aktien der Raiffeisen Bank International, die entgegen der Marktaufhellung im Späthandel ihre Verluste ausweiteten und 4,84 Prozent auf 14,75 Euro fielen.
 

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