Die Wiener Börse hat die Sitzung am Mittwoch bei gutem Volumen mit tieferen Notierungen beendet. Der ATX fiel 34,84 Punkte oder 1,51 Prozent auf 2.278,80 Einheiten. Damit lag die tatsächliche Entwicklung des Leitindex rund 44 Punkte unter der heutigen Händlerprognose im APA-Konsensus von 2.323 Punkten. Zum Vergleich die wichtigsten Börsenindizes um 17.30 Uhr: Dow Jones/New York +0,19 Prozent, DAX/Frankfurt +0,22 Prozent, FTSE/London +0,05 Prozent und CAC-40/Paris +0,28 Prozent.
Nach den enttäuschenden US-Arbeitsmarktdaten drehte der heimische Leitindex noch stärker in den negativen Bereich ab, konnte sich aber in den letzten zwei Stunden des Handels wieder ein wenig von seinen Tagestiefs erholen. Die starken Verluste bei Verbund und Raiffeisen International ließen aber eine deutlichere Aufwärtsbewegung des ATX nicht zu, so Händler.
Die Verbund-Aktien konnten sich bis zu Börsenschluss nicht erholen und gingen mit minus 6,14 Prozent bei 25,16 Euro aus dem Handel. Der Versorger hatte in der Früh eine Kapitalerhöhung im Ausmaß von einer Milliarde Euro gegen Ende des Jahres angekündigt und damit für einen massiven Ausverkauf der Titel gesorgt. Eine Kapitalerhöhung verwässere aufgrund einer höheren Anzahl an Aktien das Ergebnis je Aktie und wirke daher klar belastend auf den Aktienkurs, hieß es dazu vom Markt.
Die Finanzwerte gingen ebenfalls mit Abschlägen aus dem Handel. Während Erste Group aber moderate Verluste von 0,55 Prozent auf 26,36 Euro verzeichneten, sackten Raiffeisen International um 3,94 Prozent auf 31,49 Euro ab. Zwischenzeitlich rutschten die Titel gar um mehr als sechs Prozent ab, wofür Händler aber keine speziellen Gründe ausmachen konnten.
Die Titel der voestalpine hielten sich über weite Strecken des Handels stabil, büßten letztlich aber 1,20 Prozent auf 22,61 Euro ein. Der Stahlhersteller wird von der EU beschuldigt in ein Kartell von Spannstahlherstellern verwickelt gewesen zu sein und muss in Folge 22 Mio. Euro Bußgeld bezahlen. Schon am Vortag wurde die Ankündigung der Kartellstrafen am heutigen Mittwoch bekannt. Der Markt habe die Strafe daher schon vorweggenommen, wie Händler anmerkten.