Wiener Börse

ATX schwächelt vor US-Zinsentscheid

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US-Baubeginne fallen so stark wie seit vier Jahren nicht mehr.

Die Wiener Börse hat am Dienstag leichter geschlossen. Der ATX fiel 23,02 Punkte oder 0,91 Prozent auf 2.500,51 Einheiten. Damit lag die tatsächliche Entwicklung des Leitindex rund neun Punkte unter der heutigen Händlerprognose im APA-Konsensus von 2.510,00 Punkten.

Zum Vergleich die wichtigsten Börsenindizes um 17.30 Uhr: Dow Jones/New York -0,78 Prozent, DAX/Frankfurt -1,56 Prozent, FTSE/London +0,47 Prozent und CAC-40/Paris -0,72 Prozent.

Nach einem recht verhaltenen Handelsauftakt rutschte der ATX somit ähnlich den meisten anderen europäischen Indizes im Verlauf ins Minus und weitete seine Verluste aus. Neben Gewinnmitnahmen und Zurückhaltung vor dem morgigen Zinsentscheid in den USA verwiesen Börsianer auf mäßige Konjunkturnachrichten aus der Eurozone. Zwar stieg das deutsche ZEW-Stimmungsbarometer der Konjunkturerwartungen von 53,0 Zählern im Februar auf 54,8 Punkte im März und somit auf seinen höchsten Stand seit über einem Jahr. Jedoch hatten Analysten einen deutlicheren Anstieg auf 59,4 Einheiten erwartet.

Unterdessen bestätigte Eurostat endgültig, dass die Preise in der Eurozone im Februar wie bereits in der Erstschätzung angenommen um 0,3 Prozent gegenüber dem Vorjahr gefallen sind. Jedoch hat sich die Kerninflation, der dem Vernehmen nach seitens der Währungshüter mehr Gewicht beigemessen wird, um 0,7 Prozent erhöht. In den USA sind wiederum die Baubeginne im Februar überraschend so stark wie seit vier Jahren nicht mehr gesunken.

In Wien legten CA Immo trotz negativer Nachrichten vom Vorabend bei hohem Volumen um 0,72 Prozent auf 17,37 Euro zu. Der Immobilienkonzern gab für 2014 einen Einbruch beim operativen Ergebnis von 41,3 Prozent auf 149,2 Mio. Euro bekannt. Zudem will die CA Immo gemeinsam mit der O1 Group des russischen Immobilien-Oligarchen Boris Mints beim Konkurrenten Immofinanz mit einem freiwilligen öffentlichen Angebot von 2,80 Euro je Aktie einsteigen. Bis zu 13,5 Prozent des Immofinanz-Grundkapitals sollen so erworben werden, bzw. 15 Prozent nach Abzug der Immofinanz-eigenen Aktien. Doch der Immofinanz-Vorstand winkte bereits ab: "Lächerlich" nannte CEO Eduard Zehetner heute Früh das Offert: "Es muss ein 4er vorne stehen."

Immofinanz verbilligten sich um 1,34 Prozent. Der umworbene Immobilienkonzern wird am morgigen Mittwoch nach Börsenschluss seinerseits Zahlen vorlegen, nämlich zu seinem dritten Quartal 2014/15. Operativ erwarten Analysten von Erste Group und Raiffeisen ein kleines Minus von 4 Prozent, wegen Ermäßigungen für die russischen Mieter werden auch die Mieteinnahmen um 8 Prozent tiefer gesehen. Aufgrund von Bilanzierungseffekten zwischen der heimischen Konzernmutter und der Russland-Tochter infolge des Rubel-Wertverfalls dürfte heuer jedoch erstmals ein Gewinnquartal winken.

OMV fielen als meistgehandelte Aktie 0,36 Prozent auf 23,80 Euro. Der Aufsichtsrat des teilstaatlichen Mineralölkonzerns entscheidet am morgigen Mittwoch über die Zukunft von Vorstandschef Gerhard Roiss. Ursprünglich war geplant, am 18. März im Aufsichtsrat einen Nachfolger zu ernennen. Denn im Oktober 2014 wurde beschlossen, dass der Vertrag von Roiss vorzeitig aufgelöst wird. Zuletzt formierte sich aber politischer Widerstand gegen die Ablöse.
 

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