Mehrheitlich negatives Umfeld - Konjunktursorgen belasten - Erste Group klar schwächer
Die Wiener Börse hat am Mittwoch mit Kursverlusten geschlossen. Der ATX fiel 18,65 Punkte oder 0,82 Prozent auf 2.245,19 Einheiten. Damit lag die tatsächliche Entwicklung des Leitindex rund drei Punkte unter der heutigen Händlerprognose im APA-Konsensus von 2.248,00 Punkten.
Zum Vergleich die wichtigsten Börsenindizes um 17.30 Uhr: Dow Jones/New York +0,28 Prozent, DAX/Frankfurt -0,75 Prozent, FTSE/London +0,22 Prozent und CAC-40/Paris -0,63 Prozent.
Nach den Zugewinnen der beiden vergangenen Handelstage kam der ATX zur Wochenmitte wieder leicht zurück. Auch die meisten anderen europäischen Indizes zeigten sich im roten Bereich. Marktbeobachter verwiesen zur Begründung vor allem auf die wieder wachsenden Konjunktursorgen.
So hatte am Vortag die Weltbank ihre Wachstumsprognose für die Weltwirtschaft für heuer deutlich nach unten korrigiert. Heute wurde zudem bekannt, dass die chinesischen Ausfuhren wegen der schwachen weltweiten Nachfrage überraschend stark gefallen sind.
Ein Branchenvergleich in Europa zeigte Bankaktien unter den größten Verlierern. In Wien büßten Raiffeisen Papiere in dem negativen Branchenumfeld 2,01 Prozent auf 11,71 Euro ein.
Die Aktien der Erste Group rutschten 3,84 Prozent ins Minus auf 22,80 Euro. Die UNIQA Versicherungsverein Privatstiftung hat sich von ihrem 4,1-prozentigen Erste-Group-Aktienpaket getrennt und damit die Erste-Aktie auf Talfahrt geschickt. So wurden 17,4 Millionen Aktien zu je 22,5 Euro an Investoren verkauft, was einem Gesamtwert 391,5 Mio. Euro entspricht.
Klar fester zeigten sich hingegen erneut die Titel von Schoeller-Bleckmann mit plus 5,89 Prozent auf 58,60 Euro. Bereits am Dienstag hatten die Titel um 4,45 Prozent zulegen können. OMV knüpften mit plus 0,69 Prozent auf 25,70 Euro ebenfalls an die Vortagesgewinne an. Die Rohölnotierungen zeigten sich erneut fester und kletterten auf neue Mehrmonatshochs.
Die Analysten der RCB haben ihr Kursziel für die Aktie der voestalpine von 31 auf 34,5 Euro erhöht. Die Zahlen für das abgelaufene Geschäftsjahr 2015/16 hatten laut RCB einmal mehr das starke Geschäftsmodell der voestalpine untermauert. Das Kurspotenzial sei aber nach den jüngsten Aktiengewinnen begrenzt, die Aktienempfehlung wurde daher von "buy" auf "hold" revidiert. voest-Aktien verbilligten sich um 0,45 Prozent auf 31,94 Euro.
Strabag legten um 0,62 Prozent auf 28,30 Euro zu. Die Analysten der Commerzbank haben ihr Kursziel von 23 Euro auf 35 Euro erhöht. Die Kaufempfehlung "buy" für die Titel des Baukonzerns wurde in Reaktion auf die gemeldeten Erstquartalszahlen bestätigt.