Palfinger vor Zahlen gut gesucht, Telekom-Aktie schwächelt .
Die Wiener Börse hat am Montag klar im Plus geschlossen. Der ATX stieg 23,85 Punkte oder 0,90 Prozent auf 2.661,70 Einheiten. Damit lag die tatsächliche Entwicklung des Leitindex rund 15 Punkte über der heutigen Händlerprognose im APA-Konsensus von 2.647,00 Punkten.
Zum Vergleich die wichtigsten Börsenindizes um 17.30 Uhr: Dow Jones/New York +0,29 Prozent, DAX/Frankfurt +1,88 Prozent, FTSE/London +0,36 Prozent und CAC-40/Paris +1,26 Prozent.
Die neue Woche begann an der Wiener Börse, wie die vergangene geendet hatte: Ohne wesentliche Impulse und nennenswertes Handelsgeschehen. Die übrigen europäischen Leitbörsen waren vormittags ins Minus gerutscht, Börsianer verwiesen auf Zurückhaltung vor der US-Notenbanksitzung und den US-BIP-Zahlen am Mittwoch und auf Gewinnmitnahmen. Bis Handelsschluss erhielten die Aktienmärkte jedoch Auftrieb, was den ATX noch recht klar ins Plus hievte. Marktteilnehmer verwiesen auf Personalrochaden im griechischen Verhandlungsteam mit der Eurozone, obwohl politische Beobachter sich davon keine wesentliche Verbesserung des Gesprächsklimas oder eine Entmachtung des Premiers Alexis Tsipras dadurch erwarten.
Schlechte Nachrichten gab es unterdessen einmal mehr aus China: Dort macht die jüngst schwächelnde Industrie weniger Gewinn. Im ersten Quartal fiel er binnen Jahresfrist um 2,7 Prozent auf umgerechnet 186 Mrd. Euro. Auch für die deutsche Wirtschaft erwarten Experten vorerst keine Besserung: Das deutsche IW-Institut befürchtet 2016 eine spürbare Abkühlung der deutschen Konjunktur und macht dafür vor allem die Regierung verantwortlich. In Spanien wiederum erwartet die Regierung für dieses Jahr ein beträchtliches wirtschaftliches Wachstum von 2,9 Prozent für das laufende Jahr.
Unterdessen profitieren Ölwerte auch in Wien weiter von der Erholung der Preise. Nachdem die OMV-Aktie bereits in der vergangenen Woche 3,9 Prozent gestiegen war, verteuerte sie sich zum Wochenauftakt um 2,46 Prozent. Auch SBO erhöhten sich um 1,35 Prozent. Die steigenden Ölpreise werden von den Gefechten im Jemen unterstützt, hieß es aus dem Handel. Am Wochenende hatte sich die Kämpfe zwischen schiitischen Houthi-Rebellen und regierungstreuen sunnitischen Kräften ausgeweitet. Auch dass die aktiven US-Ölbohrungen nun schon seit 20 Wochen weniger werden ist nicht nur ein neuer Minus-Rekord, sondern stützt die momentane Hausse des Ölpreises.
Stärkster Wert im Wiener prime market waren Palfinger, die sich um 4,65 Prozent erhöhten. In der vergangenen Woche war die Aktie des Salzburger Kranherstellers um knapp acht Prozent gestiegen, am Donnerstag wird der Konzern seine Zahlen zum Auftaktquartal 2015 veröffentlichen.
Schon am Mittwoch wird mit der Strabag ebenfalls ein Konzern aus der Baubranche seine Jahresbilanz 2014 veröffentlichen, hier hielt sich die Vorfreude der Anleger in Grenzen, die Aktie stieg beschauliche 0,15 Prozent. Dabei erwarten Analysten im APA-Konsensus ein Fünftel mehr Nettogewinn als 2013. Demgegenüber legten die Papiere des Konkurrenten Porr heute deutliche 3,2 Prozent zu.
Schwächer zeigten sich Telekom Austria mit minus 1,04 Prozent auf 6,45 Euro. Analysten der Raiffeisen Centrobank (RCB) haben in einer Reaktion auf die Quartalszahlen vom vergangenen Mittwoch ihre Kaufempfehlung für die Telekom-Aktie gestrichen und das Papier von "Buy" auf "Hold" abgestuft. Gleichzeitig erhöhten sie ihr Kursziel für die Titel von 6,70 Euro auf 7,10 Euro.