Sorgen um Zypern und Italien belasten - Palfinger und Wienerberger führen Kursliste an.
Die Wiener Börse hat am Mittwoch bei durchschnittlichem Volumen mit tieferen Notierungen geschlossen. Auch das europäische Umfeld ist mit Kursverlusten aus dem Handel gegangen. Der ATX fiel 18,39 Punkte oder 0,77 Prozent auf 2.357,95 Einheiten. Damit lag die tatsächliche Entwicklung des Leitindex rund sechs Punkte über der heutigen Händlerprognose im APA-Konsensus von 2.352 Punkten. Zum Vergleich die wichtigsten Börsenindizes um 17.30 Uhr: Dow Jones/New York -0,27 Prozent, DAX/Frankfurt -1,10 Prozent, FTSE/London -0,21 Prozent und CAC-40/Paris -0,97 Prozent.
Der Unsicherheiten rund um die kriselnden Euroländer Zypern und Italien haben auch zur Wochenmitte für Kursverluste gesorgt. Zu der seit Wochenbeginn anhaltenden Nervosität nach dem beschlossenen Zypern-Rettungspaket kamen heute erneute Sorgen um die politische Situation in Italien dazu. Der Spitzenkandidat des Mitte-Links-Bündnisses, Pier Luigi Bersani, macht bei seiner Suche nach einer Regierungsmehrheit derzeit keine sichtbaren Fortschritte.
Am Nachmittag konnte der ATX im Einklang mit dem europäischen Umfeld seine Kursverluste jedoch etwas eindämmen. Dass die Kapitalverkehrskontrollen in Zypern laut Berichten zunächst nur sieben Tage gelten sollen, hat Händlern zufolge kursstützend gewirkt. Ab morgen öffnen die zypriotischen Banken wieder und bisher hatte es keine Informationen zur Dauer der Kontrollen gegeben.
In Wien notierten Palfinger an der Spitze der Kurstafel. Die Papiere kletterten um deutliche 6,97 Prozent auf 23,80 Euro und knüpften damit an ihr starkes Vortagesplus von nahezu sechseinhalb Prozent an. Die Experten der Berenberg Bank hatten am Dienstag in der Früh ihr Anlagevotum für den Kranhersteller von „Hold" auf „Buy“ angehoben. Zudem wurde das Kursziel deutlich erhöht, und zwar von 18,0 Euro auf 30,0 Euro.
Starke Kursgewinne gab es auch in Wienerberger zu beobachten. Im Vorfeld zum morgigen Quartalsultimo kletterten die Papiere um klare 6,87 Prozent auf 9,69 Euro nach oben. Neue Unternehmensnachrichten lagen jedoch nicht vor.
Zudem rückten neue Analystenkommentare in den Blickpunkt. Die Analysten der Raiffeisen Centrobank (RCB) haben ihr Anlagevotum für den Flughafen Wien von "Hold" auf "Buy" angehoben. Auch das Kursziel wurde von 44,00 Euro auf 54,00 Euro erhöht. Die Titel des Airports fielen um 0,49 Prozent auf 45,85 Euro.
Auch für die Andritz wurde das RCB-Kursziel von 50 Euro auf 52 Euro angehoben. Die Empfehlung „Hold“ blieb jedoch bestehen. Andritz verloren 1,23 Prozent auf 50,52 Euro. Dagegen haben die RCB-Spezialisten ihr Kursziel für die Papiere von Semperit von 35,00 Euro auf 34,00 Euro gesenkt, das "Hold"-Votum wurde bestätigt. Semperit schlossen um 0,70 Prozent leichter bei 29,82 Euro.
Mit minus 3,17 Prozent auf 5,13 Euro markierten Telekom Austria das Schlusslicht des prime market. Auch der europäische Telekom-Sektor zeigte sich stark belastet. Klar im Minus zeigten sich außerdem Erste Group (minus 2,52 Prozent auf 21,90 Euro), Vienna Insurance Group (minus 2,67 Prozent auf 37,06 Euro) und Immofinanz (minus 2,73 Prozent auf 3,06 Euro). Die Wertpapierexperten der Societe Generale haben ihr Kursziel für die Aktie des heimischen Immobilienkonzerns von 2,85 auf 2,75 Euro gesenkt. Die Aktienempfehlung "Sell" haben sie dabei bestätigt.