Konjunkturdaten trüben die Stimmung.
Der Tokioter Aktienmarkt hat am Donnerstag den Handel mit schwächeren Notierungen beendet. Die überraschende geldpolitische Lockerung der japanischen Notenbank vom Vortag hatte nur kurzzeitig für Auftrieb gesorgt, hieß es aus dem Handel. Die Stimmung gedrückt hätten zudem schlechter als erwartet ausgefallene Konjunkturdaten aus Japan und China. Der Nikkei-225 Index fiel 145,23 Punkte oder 1,57 Prozent auf 9.086,98 Zähler. Der Topix Index schloss mit 753,81 Einheiten und einem Abschlag von 10,99 Punkten oder 1,44 Prozent.
Aktuellen Konjunkturmeldungen zufolge bleibt Japans Exportwirtschaft weiter in der Krise. Die Ausfuhren der wichtigsten asiatischen Volkswirtschaft fielen im August zum Vorjahr um 5,8 Prozent. Der Rückgang im dritten Monat in Folge fiel allerdings geringer aus als von Analysten geschätzt. Sie hatten mit einem Einbruch um 7,3 Prozent gerechnet. "Die externe Nachfrage wird voraussichtlich weiterhin schwach bleiben und es ist nicht auszuschließen, dass Japan im kommenden Fiskaljahr weiterhin ein Handelsdefizit ausweisen wird", sagte Takeshi Minami, Chefvolkswirt des Forschungsinstituts Norinchukin.
In China weisen die jüngsten Umfragewerte der Einkaufsmanagerindizes darauf hin, dass die Produktion im September den elften Monat in Folge sinken wird. Zwar stieg der von den privaten Finanzriesen Markit und HSBC veröffentlichte Stimmungsindikator einer ersten Schnellschätzung zufolge von 47,6 Punkten im August auf 47,8 Zähler. Allerdings zeigt ein Indexstand unter 50 Punkten an, dass von einem Rückgang der Wirtschaftsleistung auszugehen ist. Bereits seit elf Monaten verharrt das Barometer unter diesem wichtigen Schwellenwert - das war in der achtjährigen Index-Geschichte bisher noch nie der Fall.
Insbesondere Papiere exportorientierter Industrie-und Technologiebranchen gerieten vor diesem Hintergrund unter Druck. Kyocera schlossen 3,18 Prozent tiefer bei 6.700 Yen. Casio Computer verloren über vier Prozent auf 570 Yen. Sony sackten um 4,55 Prozent auf 1.007 Yen ab. Unter den Autowerten zeigten sich Nissan mit einem beträchtlichen Abschlag von 3,44 Prozent auf 725 Yen. Mazda brachen um 4,81 Prozent auf 99 Yen ein.
Nach der Ankündigung eines Aktienrückkaufs schossen unterdessen die Titel von Nippon Telegraph and Telephone (NTT) um über sieben Prozent auf 3.855 Yen in die Höhe. Die Titel des Elektronikkonzerns Sharp verbesserten sich um genau ein Prozent auf 202 Yen. Japan Tobacco erhöhten sich um 0,49 Prozent auf 2.271 Yen.