Fehlende positive Impulse sorgten für Zurückhaltung am Parkett.
Die New Yorker Aktienbörsen haben am Donnerstag mit uneinheitlicher Tendenz geschlossen. Die Anleger zeigten sich angesichts fehlender positiver Impulse überwiegend zurückhaltend, hieß es am Markt. Während die jüngsten US-Daten weitgehend den Erwartungen entsprechend ausgefallen sind, sorgten in Europa die Einkaufsmanager-Indizes und das Stimmungsbarometer des deutschen Ifo-Institutes für Enttäuschung.
Der Dow Jones Industrial Index rettete sich nach einem Endspurt in die Gewinnzone und stieg um 33,60 Punkte oder 0,27 Prozent auf 12.529,75 Einheiten. Der S&P-500 Index befestigte sich um moderate 1,82 Punkte (plus 0,14 Prozent) auf 1.320,68 Zähler. Der Nasdaq Composite Index sank hingegen um 10,74 Einheiten oder 0,38 Prozent auf 2.839,38 Zähler.
Im Blickpunkt standen vor allem die US-Konjunkturdaten, die allerdings weitgehend "in-line" ausgefallen sind, kommentierte ein Händler. So sind die veröffentlichten US-Aufträge für langlebige Güter im April wie erwartet leicht gestiegen. Ohne die großvolumigen Transport-Orders sind die Aufträge jedoch um 0,6 Prozent gesunken, während Experten einen Zuwachs von 0,8 Prozent erwartet hatten. Die US-Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe sind hingegen wie erwartet leicht zurückgegangen.
Unter den Einzelwerten rückten Hewlett-Packard (HP) in den Blickpunkt des Anlegerinteresses. Der weltgrößte Computerhersteller kündigte an, wegen des schrumpfenden Geschäfts weltweit rund 27.000 Stellen zu streichen. Die Geschäftszahlen zum zweiten Geschäftsquartal fielen zudem besser aus als von den meisten Analysten befürchtet. HP-Aktien kletterten mit einem Plus von 3,27 Prozent auf 21,77 Dollar an die Spitze des Dow Jones.
Facebook-Aktien konnten an ihre leichte Erholung vom Mittwoch anknüpfen und schlossen um 3,22 Prozent fester bei 33,03 Dollar. Der Wirbel um das Soziale Netzwerk hält jedoch an: Wie die Nachrichtenagentur Bloomberg meldete, erwägt Facebook wegen der massiven technischen Pannen beim Handelsstart die Börse zu wechseln. Demnach könnte Facebook von der rein computergestützt arbeitenden Nasdaq zur traditionsreichen New York Stock Exchange überlaufen, die auch noch einen Parketthandel besitzt.
Für die Verluste des Nasdaq-Index war unter anderem das Unternehmen NetApp verantwortlich, dass mit schwachen Geschäftsprognosen enttäuschte. Die Titel stürzten um 12,29 Prozent ab. Auch die Prognose des Juweliers Tiffany fiel düster aus - die Aktien fielen um 6,81 Prozent. Heinz senkte seine Prognosen ebenfalls, die Titel gaben 0,58 Prozent nach.
Kursgewinne verzeichneten hingegen der Dow Chemical (plus 3,37 Prozent auf 31,55 Dollar), nachdem bekanntgeworden war, dass sich der Chemiekonzern über eine Zahlung in Milliardenhöhe freuen kann. Der Internationale Strafgerichtshof hat dem Unternehmen 2,12 Mrd. Dollar zugesprochen, die das kuwaitische Unternehmen Petrochemical Industries (PIC) leisten muss. Hintergrund ist die Absage eines 17-Milliarden-Dollar-Joint -Venture mit der PIC.