Euro im frühen Handel leichter

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EUR-USD: Etwas schwächer gegenüber dem Richtkurs vom Montag und knapp behauptet gegenüber dem Devisengeschäft in New York.

Die Gemeinschaftswährung konnte sich im asiatischen Handel wieder etwas steigern und testete kurz über die Marke von 1,3700 Dollar. Im frühen europäischen Geschäft ging es allerdings trotz Hilfszusagen für Griechenland wieder bergab und der Euro rutschte bis in die Region von 1,3660 Dollar. Die Finanzminister der Eurozone haben sich auf die "technischen Modalitäten" einer allfälligen Finanzhilfe für das massiv verschuldete Griechenland geeinigt, war in der Nacht bekanntgeworden.

Im Verlauf des heutigen Vormittags könnten die Daten zum deutschen ZEW-Index für Impulse sorgen. Um 9 Uhr hielt der US-Dollar gegen den Euro bei 1,3670 nach 1,3705 USD beim Richtkurs vom Montag. In New York war der Euro gegen den US-Dollar zuletzt mit 1,3672 USD aus dem Handel gegangen.

Die deutsche ZEW-Konjunkturerwartung hat im März mit einem Rückgang auf lediglich 44,5 Punkte positiv überrascht. Ökonomen hatten im Konsens mit einem stärkeren Rücksetzer auf 43,5 Zähler gerechnet. Im Februar hatte der Index, der die Konjunkturerwartung auf Sicht von 6 Monaten unter rund 300 deutschen Finanzmarktexperten misst, bei 45,1 Punkten notiert.

Die OECD hat ihre Wachstumsprognose für die Weltwirtschaft nach oben geschraubt. Das Plus werde in diesem Jahr bei 4,0 bis 4,5 % liegen, sagte OECD-Generalsekretär Angel Gurria zu Reuters. Die kräftige Konjunkturerholung in China und Indien treibe die gesamte Weltwirtschaft an, sagte Gurria zur Begründung. Bisher war die Organisation von einem Zuwachs von 3,4 % ausgegangen - nach einem Minus von voraussichtlich 1,7 % im vergangenen Jahr.

Der US-amerikanische NAHB-Immobilienmarktindex hat im März überraschend auf 15 Punkte nachgegeben, obwohl Analysten im Konsens mit einem Wert von 17 Zählern kalkuliert hatten. Es war das vierte Minus in sechs Monaten. Im Vormonat hatte der Index, der das Kaufinteresse für neue US-Eigenheime mit Blick auf 6 Monate misst, noch bei 17 Punkten notiert.

Der IWF hat seine Prognose für das polnische Wirtschaftswachstum nach oben revidiert. Das BIP dürfte 2010 um 2,75 % steigen, so die Aussage des IWF, der bislangvon einem Wachstum von 2,2 % ausgegangen war.

Analysten sehen Strategiewechsel bei Schweizer Notenbank

[aus dem Morning Mail der Investkredit.] Überraschend gute US-Konjunkturdaten haben am Montag den Dollar gestützt. Mit rund 1,3680 Dollar notierte der Euro am Nachmittag rund einen Cent niedriger als am Freitagabend in New York. Die Industrieproduktion war in den USA im Februar überraschend um 0,1 % gestiegen, während Analysten mit einer Stagnation gerechnet hatten. Auch der Index der New Yorker Fed für das verarbeitende Gewerbe im Großraum der Metropole zog im März etwas stärker an als erwartet.

"Unterm Strich bleibt festzuhalten, dass die US-Industrie ihre Anstiegsserie trotz der widrigen Witterung weiter fortsetzte", resümierte ein Händler und bemerkte, dass Erholungsszenario in den USA weiter intakts sei. Damit dürfte auch die Wende am Arbeitsmarkt nicht mehr allzu fern sein. Die andauernde Schwäche des Pfund Sterling angesichts des

wieder wachsenden Konjunkturpessimismus für Großbritannien machte zudem dem Euro aus technischer Sicht zu schaffen. "Mit dem Pfund fällt auch der Euro", erklärte eine Händlerin den Kursrückgang der Gemeinschafts- währung. Das Pfund fiel auf 1,5070 Dollar von 1,5173 Dollar am Freitag.

Auf dem höchsten Niveau zum Euro seit Oktober 2008 präsentierte sich der Schweizer Franken mit Kursen um 1,4515 Franken. Die Schweizer Notenbank (SNB) habe offenbar ihre Strategie gewechselt, stellte ein Devisenhändler fest. "Verteidigte sie am Anfang das Niveau von 1,50 Franken durch Interventionen und verhinderte so über Monate erfolgreich, dass das Währungspaar unter diese Marke rutschte, scheint sie sich nun nicht mehr an einer bestimmten Marke zu orientieren." Offenbar wolle die SNB nur noch eine zu schnelle Aufwertung verhindern.

Bei dünnem Geschäft belastete Händlern zufolge den Euro auch die andauernde Unsicherheit über die Folgen der hohen Verschuldung Griechenlands für die Euro-Zone. Am Montag berieten in Brüssel erneut die Finanzminister und Notenbankchefs der Euro-Gruppe. Da mit keinen konkreten Maßnahmen zu rechnen sei, verkauften einige Anleger den Euro.

Die griechischen zehnjährigen Staatsanleihen notierten ebenso wie die für Europa richtungsweisenden zehnjährigen Bundesanleihen kaum verändert. Händler verwiesen darauf, dass Griechenland noch bis Mai am Kapitalmarkt weitere Gelder - vermutlich rund 20 Mrd. Euro - aufnehmen muss. Der Bund-Future stieg bis zum Nachmittag um zehn Ticks auf 122,66 Punkte.

Wichtige Ereignisse des Tages: DE (11:00): ZEW-Index (43,7 erwartet), EU (11:00): Verbraucherpreise, US (13:30): Baugenehmigungen Feb (610.000 erwartet), Importpreise (-0,2 bis unverändert erwartet) (19:15) Fed Zinsentscheidung.

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