Euro rutscht im frühen Handel unter 1,49 Dollar

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EUR-USD: Deutlich schwächer gegenüber dem EZB-Richtkurs vom Donnerstag sowie gegenüber dem späten Devisengeschäft in New York. Zum japanischen Yen tendierte der Euro mit deutlichen Verlusten. Gegenüber dem Schweizer Franken und dem Pfund notierte er nur wenig verändert.

Der Euro zeigte sich im Frühhandel am Freitag mit einer Konsolidierungsphase, in den frühen Morgenstunden rutschte der Euro unter 1,49 Dollar. Händler verwiesen angesichts der Turbulenzen um die Zahlungsunfähigkeit des Golfstaates Dubai auf Dollar und Yen als sichere Häfen. Dies würde die beiden Leitwährungen unterstützen, hieß es aus dem Handel.

Um 9 Uhr hielt der US-Dollar gegen den Euro bei 1,4865 nach 1,5071 USD beim Richtkurs vom Donnerstag. In New York war der Euro gegen den US-Dollar zuletzt mit 1,5006 USD aus dem Handel gegangen.

Dubai treibt Anleger in Staatsanleihen – Dollar legt zu

AUS DEM MORNING MAIL DER INVESTKREDIT: Die Sorge vor einer neuen Krise an den Finanzmärkten hat Anleger am Donnerstag massenweise in die als sicher geltenden Staatsanleihen getrieben. Händler sagten, die Geldnöte des einstigen Boom-Emirats Dubai hätten Zweifel an der Zahlungsfähigkeit anderer Golf-Staaten ausgelöst und Investoren wieder risikoscheuer werden lassen.

Der richtungsweisende Bund-Future kletterte um bis zu 85 Ticks auf 123,5 Punkte - den höchsten Stand seit Anfang April. Die Rendite der zehnjährigen Bundesanleihe fiel auf 3,168 von 3,24 % am Mittwoch. Auch der Dollar profitierte von der gestiegenen Risikoscheu der Anleger und machte im Verlauf wieder etwas Boden gut. Der Euro rutschte knapp unter 1,5 Dollar nach 1,5130 Dollar im späten US-Geschäft am Vortag. Zeitweise war die europäische Gemeinschaftswährung am Mittwoch mit 1,5144 Dollar auf den höchsten Stand seit 15 Monaten geklettert. Börsianer sprachen auch von einer Gegenbewegung nach dem kräftigen Rücksetzer vom Mittwoch und bezeichneten die Bewegung als nachhaltig, als "Aufbäumen" des Dollar. Die Aussicht auf eine länger anhaltende Nullzinspolitik der US-Notenbank dürfte ihrer Ansicht nach die US-Währung eher weiter schwächen.

Zum Yen war der Dollar zuvor auf ein 14-Jahres-Tief von 86,30 Yen eingebrochen, erholte sich aber wieder etwas und notierte im Verlauf bei 86,62 Yen. Heute Morgen setzte aber erneut eine Repatriierungswelle japanischer Investoren ein, und der Kurs gab bis auf 85,00 und kurz darunter nach. Im Verhältnis EUR/JPY führte dies zu einem beachtenswerten Kursrutsch von über mehr als 3 %.

Zur Schweizer Währung fiel der Dollar zunächst auf ein 19-Monats-Tief von 0,9919 Franken, zog dann aber aufgrund von Spekulationen um eine Intervention der Schweizer Nationalbank auf bis zu 1,0056 Franken an. Händlern zufolge war aber unklar, ob die Notenbank tatsächlich eingegriffen habe. Die Währungshüter wollten sich zu diesem Thema nicht äußern. Natürlich wäre es falsch die Intention der SNB auf das Kursverhältnis zu reduzieren, denn einzig der europäische Wirtschaftsraum ist für die Realwelt der Schweiz von Bedeutung.

Sollten die Bedenken von der arabischen Halbinsel die Weltwirtschaft erneut in die Vertrauenskrise führen, wird auch Erdöl unter Preisdruck geraten. Dies würde wie bei fast jeder Krise den Betroffenen noch mehr belasten. Aber auch Gold verlor an Wert, da Gewinnmitnahmen mögliche Verluste in den Büchern kompensieren können. Gestern noch strategisch investiert, und heute bereits strategisch verkauft.

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