Europas Börsen im Verlauf weiterhin schwächer

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Den europäischen Aktienmärkten ist am Montag nach den deutlichen Gewinnen der Vorwoche die Kraft ausgegangen. Allerdings konnten die wichtigsten Indizes im Zuge sich erholender US-Futures ihre Verluste eindämmen. "Als Folge der unerwartet guten US-Arbeitsmarktdaten vom Freitag könnten die Zinsen steigen", warnte ein Volkswirt von KBC Securities. "Die Daten sind großartig für die Wirtschaft, aber nicht so toll für die Aktienmärkte."

Ein Analyst ergänzte, dass die Anleger weniger positiv als erwartet auf die Zahlen vom Arbeitsmarkt reagiert hätten. Das zeige, wie weit der Markt in den vergangenen sechs Monaten bereits gelaufen sei. Entsprechend nervös seien nun die Händler.

Ein negativ aufgenommener Pressebericht sorgte bei Fiat für Kursverluste von 0,91 % auf 6,55 Euro. Der italienische Autobauer wird nach Aussagen seines Chefs Sergio Marchionne operativ unter den 7,0 bis 7,7 % bleiben, die sich sein US-Partner Chrysler als Margenziel gesetzt hat. Grund sei, dass es in Europa keine Kapazitätssenkungen gegeben habe, zitierte das Magazin "Automotive News" den Manager.

In Kopenhagen gaben Genmab A/S um 3,11 % auf 78 dänische Kronen nach. Nach Angaben des dänischen Biotechunternehmens will sein Partner Roche die Entwicklung des Antikörpers RG1507 nicht fortsetzen. Die Titel des Schweizer Pharmakonzerns verloren lediglich 0,35 % auf 168,80 Schweizer Franken.

An der Londoner Börse drückte neben den negativ aufgenommenen Regierungsplänen ein drohender personeller Aderlass Royal Bank of Scotland (RBS) mit 2,5 % auf 33,73 Pence ins Minus. Mehr als 1.000 Investmentbanker der staatlichen Bank haben laut einem Bericht der "Sunday Times" im Streit um Bonuszahlungen gekündigt. Sie reagierten damit auf Drohungen des Finanzministeriums als Hauptaktionär, Boni in Höhe von insgesamt 1,5 Mrd. Pfund (derzeit rund 1,65 Mrd Euro) nicht zu genehmigen. Allein das Jahresgehalt der Investmentbanker, die nun ihren Hut genommen haben, betrug demnach 600 bis 700 Mio. Pfund im vergangenen Jahr. Lloyds verloren 2,16 %nt auf 54,79 Pence, Barclays gaben 1,68 % auf 298,44 Pence ab.

Bei den Bergbautiteln gab es ebenfalls Verluste, nachdem der Goldpreis auf den niedrigsten Stand seit einer Woche zurückfiel - zuvor hatte er allerdings ein Hoch nach dem anderen erklommen. Auch die Notierungen für andere Metalle wie Kupfer und Zink gingen zurück. Entsprechend gaben Eurasian Natural Resources als "Footsie"-Schlusslicht um 2,77 % auf 896,33 Pence nach und Lonmin verbilligten sich um 1,49 % auf 1.782,00 Pence.

Die beiden Bergbau-Konzerne BHP Billiton und Rio Tinto sind indes auf dem Weg zur gemeinsamen Produktion von Eisenerz in Australien einen Schritt weitergekommen. Ein halbes Jahr nach der Unterzeichnung einer Absichtserklärung unterschrieben die Unternehmen am Samstag eine verbindliche Vereinbarung. Zudem einigten sie sich auf Zugeständnisse, die sie in Kürze den Wettbewerbsbehörden in Europa und Australien zukommen lassen wollen.
So verzichten BHP und Rio Tinto darauf, die geförderten Erze künftig auch gemeinsam zu vermarkten. Die Unternehmen rechnen nach eigenen Angaben in der zweiten Hälfte 2010 mit grünem Licht für die Gründung ihres Gemeinschaftsunternehmens. Rio Tinto drehten ins Plus und gewannen zuletzt bescheidene 0,16 % auf 3.130,00 Pence, BHP Billiton verbilligten sich hingegen um 0,21 % auf 1.886,50 Pence.

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