Bankenwerte schwach

Europas Börsen mehrheitlich höher

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 Entwicklungen um Griechenland im Blick - US-Arbeitsmarktbericht gibt Auftrieb.

Nach dem gelungenen Anleihentausch in Griechenland haben die europäischen Leitbörsen den letzten Handelstag dieser Woche mehrheitlich mit leichten Zugewinnen beendet. Der Euro-Stoxx-50 gewann bis zum Handelsende am Freitag um marginale 1,73 Einheiten oder 0,07 Prozent auf 2.515,95 Zähler dazu.

   Am Vorabend war in Athen die Frist für das Umtauschangebot an die Anleihenhalter Griechenlands mit einer Beteiligungsquote von 85,8 Prozent zu Ende gegangen. Infolgedessen gaben die Euro-Finanzminister am Freitag Teile des zweiten Hilfspakets frei.

   Etwas irritiert zeigten sich die Anleger indes angesichts der möglichen Aktivierung der Umschuldungsklauseln CAC, mit denen Athen noch unwillige Gläubiger zur Teilnahme am Schuldenschnitt zwingen könnte, erläuterten Marktteilnehmer. In diesem Fall könnte ein sogenanntes Kreditereignis vorliegen und es würden milliardenschwere Kreditausfallsversicherungen (CDS) fällig.

   Am Nachmittag richteten sich die Blicke schließlich in die USA, wo am Berichtstag der offizielle US-Arbeitsmarktbericht für Februar auf der Agenda stand. Demnach stieg die Zahl der US-Beschäftigten außerhalb der Landwirtschaft im Februar um 227.000, wohingegen Volkswirte mit einem Zuwachs um lediglich 210.000 Stellen gerechnet hatten. Die Arbeitslosenquote verharrte erwartungsgemäß bei 8,3 Prozent. Börsianer berichteten von leicht positiven Impulsen von dieser Seite auch für die europäischen Märkte, wenn auch die Daten letztlich unspektakulär gewesen seien.

   Ein europäischer Branchenvergleich wies den Bankenbereich als schwächsten Sektor aus. Zur Eröffnung hatten Bankenwerte noch Zuwächse verzeichnet, gaben im weiteren Verlauf aber zusehends an Terrain ab und schlossen schließlich mit teils deutlichen Verlusten. UniCredit (minus 3,04 Prozent auf 3,952 Euro), Intesa Sanpaolo (minus 2,93 Prozent auf 1,459 Euro) und ING (minus 2,36 Prozent auf 6,706 Euro) säumten zum Handelsende den Boden des Euro-Stoxx-50.

   Unter Druck standen abermals auch Enel, die um 1,54 Prozent tiefer bei 2,822 Einheiten schlossen. Die Aktie hatte am Vortag gut sechs Prozent nachgegeben, nachdem der italienische Versorger über die Geschäftsentwicklung 2011 berichtet hatte. Dass das Papier des italienischen Versorgers zum Wochenschluss erneut Terrain einbüßte, wurde am Markt mit mehreren Negativkommentaren von Analysten in Reaktion auf die Zahlenvorlage begründet.

   In Frankfurt schlossen Linde mit einem Aufschlag von 5,60 Prozent auf 133,05 Euro als größter Tagesgewinner im DAX, nachdem der Spezialist für Industriegase in der Früh Bericht über die Geschäftsentwicklung im vergangenen Jahr abgelegt hatte. Das operative Ergebnis (Ebitda) stieg 2011 um 9,7 Prozent auf 3,21 Mrd. Euro, positiv wirkten sich ein starkes Asiengeschäft und Sparanstrengungen aus.

   In London schossen die Anteilsscheine des Börsenbetreibers London Stock Exchange (LSE) um 6,35 Prozent auf 955 Pence in die Höhe. Die Londoner Börse hatte am Freitag die Mehrheitsübernahme des Wertpapierabwicklers LCH.Clearnet angekündigt. Den LCH.Clearnet-Anteilseignern würden 20 Euro je Aktie geboten, angestrebt würden 60 Prozent der Anteile.
 

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