Italien im Fokus

Europas Börsen rutschen stark ab

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Der Euro-Stoxx-50 verlor 2,90 Prozent auf 2.709,14 Zähler.

Die europäischen Leitbörsen sind am Montag mit deutlichen Verlusten in die neue Handelswoche gestartet. Der Euro-Stoxx-50 verlor 2,90 Prozent auf 2.709,14 Zähler. Überschattet wurde der Wochenbeginn vor allem von zunehmenden Sorgen um die finanzielle Stabilität Italiens.

   Eine Expertin nannte die Nachwirkungen des enttäuschenden US-Arbeitsmarktberichts vom Freitag, anhaltenden Sorgen um die Inflation in China sowie Italien als Gründe für die schlechte Stimmung an den Märkten. Auch der Euro geriet zunehmend unter Druck und rutschte erstmals seit Mai wieder unter die Marke von 1,40 Dollar.

   Die Finanzminister der 17 Euro-Staaten beraten darüber, wie eine Ausweitung der Schuldenkrise vermieden werden kann. Neben Details des zweiten Hilfsprogramms für Griechenland dürfte dabei auch Italien ein Thema sein, so Marktbeobachter. Zuletzt hatte das Land für seine Staatsanleihen immer höhere Risikoaufschläge zahlen müssen. Spekulationen, dass ein Krisentreffen einberufen wurde, wies der EU-Kommissionssprecher jedoch zurück. Einem Pressebericht zufolge fordert die EZB eine Aufstockung des Rettungsschirms.

   Finanzwerte mussten zum Wochenbeginn deutlich Federn lassen. In Mailand wurden die Papiere von Intesa San Paolo sowie jene der UniCredit wegen starker Kursverlusten vorübergehend vom Handel ausgesetzt. Am Sitzungsende mussten Intesa-Aktien einen Kursrutsch um 7,74 Prozent auf 1,526 Euro verbuchen. UniCredit büßten um 6,33 Prozent auf 1,154 Euro ein.

   Auch an der Pariser Börse fielen die Abschläge zum Teil heftig aus. So rutschten Societe Generale 5,70 Prozent auf 36,33 Euro ins Minus, BNP Paribas verloren 6,75 Prozent und Credit Agricole sanken um 7,66 Prozent.

   Unter den Versicherern zeigten sich Aegon 4,38 Prozent tiefer bei 4,39 Euro. AXA hatten einen Abschlag von 6,59 Prozent auf 14,24 Euro zu verzeichnen. In Frankfurt gaben Allianz 4,11 Prozent auf 91,56 Euro nach.

   Belastet von der negativen Grundstimmung sowie pessimistischeren Aussagen von Renault haben auch Autowerte deutlich nachgegeben. Der französische Autobauer hatte zwar im ersten Halbjahr den Absatz auf ein Rekordniveau gesteigert. Allerdings geht der Konzern davon aus, dass der Branchenabsatz in Europa im Gesamtjahr bestenfalls stagnieren oder gar um bis zu zwei Prozent zurückgehen wird.

   Nach den jüngsten Zugewinnen wurde von Händlern auch auf Gewinnmitnahmen im Auto-Sektor verwiesen. Porsche verloren 5,18 Prozent auf 54,17 Euro, Renault fielen 3,53 Prozent auf 37,82 Euro und Fiat verbilligten sich um 5,38 Prozent auf 6,855 Euro.

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